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Fragmente
eines ganzheitlichen Lebens
von
Michael
Welten
Anstatt
eines Vorworts weise ich dich darauf hin, dass es dir überlassen
bleibt, dein Leben so zu gestalten, dass es dir glücklich und
der Liebe voll den Becher füllen kann.
Wild
campen und der Zorn Gottes
RausGesang
Tantra
meets - mietz Swinger
Verlassenheit
Die
Frau am anderen Ende
Die
sich abtrocknende Nackte
Wild
campen und der Zorn Gottes
Durch
einige Verstrickungen hat es mich hinaus aus der Zivilisation,
zumindest an deren Rand katapultiert. Beim Besuch meiner Mutter
auf dem Land, wo sie in einem Altersheim ihre letzten Jahre
zunehmend dementer werdend zubringt, vergaß ihre alte
Freundin Dora, dass ich mich zum Besuch und Schlafen bei ihr
angesagt hatte. Der Sohn war zu Besuch aus Süddeutschland und
so gab es keinen Platz mehr für mich unter ihrem Dach. Kein
Problem, sagte ich mir. Dafür hatte ich ja das kleine Zelt
angeschafft und im Kofferraum verstaut. Ich wusste auch schon, wo
ich wild zelten wollte: An dem kleinen Wald- und Wiesensee. Da es
verboten war wie so vieles in dieser, unserer überregelierten
Gesellschaft und morgens ein Parkwächter die Anlage
kontrollieren kam, entschloss ich mich, etwas abseits auf einer
Ackerwiese das Zelt aufzubauen. Zudem grölten am Seeufer
einige junge Leute.
Kaum
fing ich mit dem Zeltaufbau an, ja, schon als ich nach einem
geeigneten Platz Ausschau hielt, beschlichen mich Ängste: Es
könnten, während ich friedlich in meinem Zelt schlief,
ungehobelte Männer kommen und mir etwas antun und es könnte
der Bauer kommen und sich beschweren, dass ich auf seiner Wiese
schlafe. Dass es Blitze der näher kommenden Gewitterfront
sein könnten, störte mich weniger, auch dass es stürmen
und regnen könnte, war mir in diesem Augenblick weniger
bedeutsam.
Kaum
saß ich vor dem fertig aufgebauten Zelt und strich mir zum
Abendessen ein Brötchen dick mit Käse, sah ich, wie sich
dunkel bis schwarz die Gewitterfront offensichtlich knapp an mir
vorbei ziehend zusammenschob. Der Wind stand so, dass ich genau im
Grenzgebiet campierte, also genau zwischen dieser schwarzen
Wolkenfront und dem eher heiter wolkigen, von Abendlicht farbigen
Himmel. Blitze zuckten in der Ferne, das Donnergrollen kam näher,
ein Himmelsspektakel beraumte sich an. So schutzlos preisgegeben
wie ich, mochten Menschen in der Frühzeit der Geschichte, die
Jäger und Sammler, die Nomadenvölker, den
Himmelsgewalten ausgesetzt gewesen sein. Etwas in mir war zu
tiefst aufgewühlt, erschrocken wie bei einem Unfall. Wenn
nicht schon etwas passiert war, so konnte jeden Moment etwas
geschehen. Die Spannung dessen, dass etwas vor sich ging, lag in
der Luft, so wie Unheil und Schuld, so wie Strafe und Schmerz,
aber auch wie Gewalt und Zerstörungskraft, die nicht nur mich
treffen konnte, sondern auch meine Feinde. Das Gewitter, die
Himmelsgewalt, unterschied mit ihrem Schrecken. Sie konnte nicht
nur mich strafend treffen und Vergeltung üben für alle
meine kleinen und großen Sünden, jene Grenz- und
Verbotsübertretungen derer ich mich schuldig gemacht hatte,
sondern sie konnte mit diesem Generalstrafgericht all jene und
insbesondere diejenigen treffen, die sich besondere Schuld
aufgeladen hatten.
Dieses
Sommer-Unwetter kam näher, der schwarze Himmel über mir
ließ es donnern, stürmen, blitzen und schließlich
in Strömen regnen. Ganz klein hatte ich mich im Zeltlein im
Schlafsack zusammengerollt. Obwohl es auf die zusätzlich
übergelegte Zeltplane prasselte und die Sturmböen der
kalten und warmen Luftmassen am Iglozelt rüttelten, so als
wenn sie es demnächst zerreißen wollten, fühlte
ich mich einerseits wohlig sicher, eben wie in einer Schutzhöhle,
in die sich, ob nun Vogel, Marder oder Mensch, die Lebewesen
zurückzogen vor der Unbill der Naturgewalten. Andererseits
war ich mir wohl bewusst, wie ausgesetzt ich mit diesem kleinen
Nachen den Sturmwellen aus Regen, Wind, Donner und Blitzen war.
Wie ich dort so im Warmen eingekuschelt lag und dem lauschte, was
draußen vor sich ging, kam ich in eine Art träumenden
Halbschlaf. Die Geräusche vermischten sich mit
Fantasiebildern. Unversehens fand ich mich in einer inneren
Seelenlandschaft wieder, die mir als Totenland aus anderen Träumen
bekannt vorkam. Einsame Menschenleere weit und breit in einer
sowohl sumpfigen, von abgestorbenen Baum- und Aststümpfen
gezeichneten Landschaft, die übergangslos zugleich eine
trockene, steinige Wüste sein konnte. Als hallten die von
außen kommenden Laute in dieser Seelenlandschaft nach und
entwickelten dort im
Zusammenspiel mit anderen Klängen ihr Eigenleben,
entstand eine Stimmung in mir, wie sie mir aus dem Tarkowski-Film
Stalker entgegenkam. Die darin gezeichnete „Zone“
als Vorgriff auf das Tschernobyl-Terraine nach dem Reaktor-Unfall
von 1986 zu begreifen, stellt jedoch auch nur eine reduzierende
Verkürzung auf mögliche und dann verwirklichte Umstände
einer real-existierenden Landschaft dar und zwar so, als suche
sich das Mögliche jede erdenkliche Lücke, um sich dem
Zeitgeist des Ortes entsprechend neu zu gestalten. Was nützte
da also mein Zeltlein, wenn ich doch eine Titan-Platte im Oberarm
hatte. Sie wurde mir nach einem Fahrrad-Unfall einoperiert. Die
elektrische Spannung des Gewitters suchte nach Entladung und ich
auf der Wiesen war weit und breit mit meiner Titan-Platte der
einzige Anziehungspunkt genau für diese Spannungen. Die
Gewitter-Spannung würde mich also finden – ich war dem
Tod geweiht. Panische Flucht hätte mich nun mehr aus Angst
hinaus in den strömenden Regen zum anbei geparkten Wagen
fliehen lassen können. Ich blieb. Das Risiko war mir bewusst,
es könnte geschehen, aber ich war zu klein, es war zu wenig
Titanmetall, um die Gewitterspannung anzuziehen. Das sagte die
Stimme der Vernunft, während über mir der Donner und das
helle Zucken der Blitze, die Fantasie sich ausdehnte und erlebte
wie die Blitze und der Donner in meinen Körper einfuhren.
Meine Ruhe, meine Gelassenheit, mein Gottvertrauen, meine Hingabe,
was auch immer geschehen mochte, was auch immer diese Gewalten
über mir auch mit mir vor hatten, wurden mit jedem Blitz, mit
jedem Donnerschlag erschüttert, so als würde tatsächlich
ein Stromschlag durch mich hindurch gejagt. Saß ich da auf
dem Zahnarztstuhl während der Behandlung der Zahnärztin?
Das Zürnen des Himmels war gut. Es traf auch mich, machte
auch mir meine Betroffenheiten klar, wenn ich aber über diese
meine unmittelbare vor allem körperliche Betroffenheit
hinausschaute, so sah ich, der Himmel zürnte den Menschen
insgesamt. Es gab weit größere Sündenböcke,
die die Schöpfung suchte und unweigerlich fand, um sie dann
mit Blitz und Donner zu erschlagen.
In
einem gewissen Moment wurde dieses Unwetter für mich zu dem,
was gemeinhin als der „Staat“ und bei Hobbes als
„Leviathan, das See-Ungeheuer“ bezeichnet wird.
Leviathan zürnte, weil ein
Politiker, eine Regierungspräsident, ermordet wurde. Und
ich zürnte mit ihm. Ich war ein Teil Leviathans, ein
Staatsbürger, der im Zusammenschluss mit den anderen
vernichtend Zuschlug und die Schuldigen traf. Ja, ich hatte auch
Schuld. Meine Intoleranz gegenüber diesem rechtsnationalen
Gesindel zog mich in Auseinandersetzungen, in denen Liebe,
Verständnis und Mitgefühl nur noch so viel Raum wie in
meinem Zeltlein zu haben schien, während darüber hinweg
dieser vernichtende Orkan tobte.
Wenn
meine mir gegenwärtig größte Sünde darin
bestand, wie ein Kleinkind, das auf dem Boden krabbelnd alles
mögliche in den Mund nahm, um daran rumzulutschen und es
sodann, in Anbetracht neuer Verlockungen, links liegen zu lassen
und sich neuen Objekten der Lust und Befriedigung zuzuwenden, also
alles mögliche anzufangen und nicht zu einem vorzeigbaren,
produkthaften Ganzen zu verfertigen, dann sprach aus solch
Verhalten mein Konsumismus, mein Ressourcen zehrendes Verhalten
als Vollmitglied der Konsumgesellschaft, die diesen so kostbaren
Planeten Erde mit ihrer herrlichen Schöpfung verwüstete,
ruinierte und deshalb genau in diese Seelenlandschaft der Tabus
und Todesdrohung geriet. Gott und Staat zürnte allen und auch
mir angesichts von Schwäche, Nachlässigkeit und
Fehlerhaftigkeit, denn ob mein kleiner Nachen, dieses
Mini-Raumschiff, als Ausgangs- und Endpunkt unseres galaktischen
Katastrophendesasters eines planetaren Sommergewitters dicht
halten würde und vor allem die Entladungszuckungen der
göttlichen Urgewalt nicht auf sich zog, also nicht vernichtet
wurde, stand aus. Noch befand ich mich in dieser Todes- und
Tabuzone, noch überwiegten Neugier, Aufmerksamkeit und
Vernunft, die mich ruhig, gelassen und vor allem hingebungsvoll
erleben ließen, was vor sich ging in diesem Narbenland toten
Gewebes aus dem das Leben gewichen hinüber geht.
Erstaunlich
fand ich, dass der Schrecken, der Schmerz, ein diesseitiges
Erleben, wenn auch an der Peripherie menschlicher
Lebensgemeinschaft darstellt, wohingegen der Licht zuckende Blitz
mit seiner gleißenden Helle nur für kurze Momente die
göttliche Herrlichkeit selbst offenbarte. Die Wahrheit war
mir in diesem erleben, dass nach der Todeszone aus Schrecken,
Schmerz und Furcht das Eintauchen in die Unendlichkeit der
göttlichen Liebe, das Einswerden mit diesem dann sanft warmen
Licht des immer währenden Seins am Horizont der Ewigkeit
auftauchte. Derart war ich ein Grenzgänger, ein Borderliner,
der diese Tabu- und Todeszone erkundete. Es war nicht nur Einsicht
in meine Ohnmächtigkeit aus der heraus die Hingegebenheit in
dieses so unendlich viel größere Ich erfolgte, vielmehr
war es die zur Gewissheit werdende Schau dessen, was jenseits
dieser weltlichen Grenzregion mit ihrem Schmerz und Leid als Tod
und zugleich Geburt das Leben umgab. Doch das lag jenseits, hier,
in der Zone, in der Stümpfe aus dem Urgrund ragten und Töne
wie die Sirenen des Odysseus riefen, schienen mir Seelen unerfüllt
zu irren, umher zu schweifen auf der Suche nach Leben, an das sie
sich heften konnten, so dass sie wieder einen Sinn bekamen und
endgültig gehen konnten, dorthin, wo das ewige Licht sie
aufnahm in die Gnade allen Seins.
War
das der Sinn solcher Reisen in die Zone, ins Niemandsland zwischen
Leben und Tod? Galt es, den verlorenen Seelen, die in der
Trostlosigkeit lichtloser Totgehölze sumpfiger Moraste
irrten, einen Weg durch die Weiten der steinigen Wüste zu
weisen? Ich wusste doch, dass der Wind der Schöpfung, der
hier wehte und an den Kleidern, den Muskeln, dem Skelett zehrte,
um das Leben aufzuzehren und im selben Moment auf seiner
Schattenseite in neues Leben, in neue Formen, in neue, duftende
Blumen und Früchte verwandelte, so unerträglich war, wie
der Weltraum ohne Schutzanzug. Um ehrlich zu sein, nein, es war
allenfalls ein Nebenaspekt, verlorenen Seelen den Weg zu weisen.
Mein Helfen und Behüten war allenfalls Mittel zum Zweck, es
lag auf dem Weg des Mensch-Seins. Der Weg jedoch selber, das Ziel,
war die Verschmelzung mit dem Göttlichen, war das Einssein
mit der Liebe, dem Licht, der Intelligenz, der Kraft, der
Schönheit, der Glückseligkeit.
RausGesang
Im
Chor, die Frauenstimmen, die Männerstimmen. Es ist herrlich.
Singen ist einfach schön, ein Genuss für das Ohr und für
die Seele ein Labsal. Und so einfach, so fließend
selbstverständlich, jeder kann das – nur nicht ich.
Es
tat weh. Die Chorleiterin hatte sich in der Tür am
Saalausgang positioniert, um mich auf jeden Fall zu erwischen. Ich
zog den schwarzen Hut vom Kopf bevor sie mich ansprach. „Hör
mal,“ sagte sie, „ ich muss mit dir reden. Du hörst
es einfach nicht und ich kann es dir nicht beibringen. Bitte suche
dir einen anderen Chor mit einem anderen Niveau, einen für
Einsteiger, einen, wo es nicht so darauf ankommt.“ Das
Erleben während der Chorprobe hatte mich in gewisser Weise
vorbereitet, dass sie es mir so direkt sagen würde, damit
hatte ich dann doch nicht gerechnet. An sich brauchte der Chor
Männerstimmen. Wieso sollten sie mit einem Anfänger
keine Geduld haben? Offensichtlich galt es abzuwägen: Die
Zufriedenheit der Chormitglieder angesichts eines anderen, der mit
seiner gesanglichen Unfähigkeit das Klangbild zerstörte,
gegen die vage Möglichkeit, eine zusätzliche
Männerstimme ausbilden zu können. Doch meine Stimme
störte einfach, passte nicht. Nimm deinen Hut und geh!,
sprach es in mir. Ich hatte es gespürt, hatte diese in der
Luft, besser im Klang liegende Aufforderung wahrgenommen. Man
wollte mich nicht. Wieder wollte man mich nicht. Die Kräfte,
die an mir zehrten, waren enorm. Ich ließ sie über mich
ergehen, abtropfen wie Regenperlen auf öliger Haut. So nicht,
wäre trotzig, was ich nicht empfand, vielmehr: War ich
wirklich gemeint? Galt es vielleicht genau diesen Widerstand gegen
meine Stimme, meinen Klang auszuhalten? Ich stand damit allein und
zwar ganz plötzlich allein auf der Bühne und hatte zu
singen, vorzusingen. Die anderen lauschten, sie hörten, was
da als Klang aus mir heraus kam und das war ich. Meine Stimme war
ich war meine Stimme. Es gefiel ihnen nicht, was sie hörten.
Sie lehnten mich ab, fanden mich unmöglich, schlecht und das
Schöne kaputt machend. Ich war unangenehm, eine Zumutung, ein
klanglicher Mißstand, der das allgemeine Wohlbefinden störte
und abgeschafft zu werden hatte. Merkte ich es denn nicht selber?
Doch, ich hörte es. Zwar hörte ich es nur ganz schwach
und leise, dass ich stimmlich daneben lag, während ich sang
und mein Klang, der mir nächste, mich einnahm. Aber, obwohl
ich mich bemühte, den Ton der anderen zu treffen, gelang es
mir nicht. So, als ob ich nicht in der Lage war, den Zeige- und
Mittelfinger von den beiden Äußeren, dem Ringfinger
zusammen mit dem kleinen Finger, abzuspreizen. Offensichtlich
bedurfte es einiger Übung, den Klang der Stimme willentlich
in Höhen und Tiefen lenken zu können.
Dass ich
eine solche Ausbildung der Stimme nicht genossen hatte, ich also
nicht einer Familie entsprang, in der Musik zum lebensalltäglichen
Miteinander zählte, schmerzte, weil die andern mich deshalb
auf sublime Weise ablehnten. Sie wollten nichts mit mir zu tun
haben und ließen mich ihr Missfallen an mir spüren. Mir
kam das bekannt vor. Zumindest erkannte ich nun diese aus dem
klanglichen Hören erfolgende Ausgrenzung. Die akustische
Harmonie war absolut. Sie diktierte und unterwarf sich alle oder
aber warf sie als unpassend hinaus, wie ein Stück Dreck oder
ein falsches Funktionsteilchen im Getriebe des musikalischen
Gesamtzusammenhanges. So etwas gab gab es auch anderswo, mehr oder
weniger hochspezialisierte Gruppen, zu denen ich einfach nicht
gepasst hatte und in denen dieselbe Ausgrenzungsmechanik zum
Wirken kam, wo man mir unmissverständlich zu verstehen
gegeben hatte: Du passt hier nicht rein, wir wollen dich nicht,
hau ab!
OK, es machte ja wahrlich keine Freude, den anderen
die Freude zu verderben. Ein Genuss-Decrescendo zu erzeugen, wie
moderat auch immer, weil im Achteltakt tiefer bis zur
durchgehaltenen vollen Bassnote, der Einsatz und der Wechsel
einfach zu spät oder zu früh hörbar herausfiel und
den sauberen, um nicht zu sagen den absoluten Klang vermanschte.
Tantra
meets - miez Swinger
Es
ist eine bestimmte Szene, die ich dem Regisseur vermitteln möchte,
ob er vielleicht Gefallen an ihr findet. Eigentlich sind es sogar
zwei Szenen und da gilt, wo zwei sind, werden es mehr und noch
mehr Szenen, die dann zusammen genommen eine Geschichte erzählen.
Ebenso rufen die gesellschaftlichen Klassenschichtungen, wie bei
einem Gewitter die kalten und warmen Luftströmungen, Weiter-
und Fortentwicklungen, Modifikationen und Abspaltungen von der
einen ursprünglichen Originalszene hervor. So läßt
sich entdecken, dass das, was sich als Neo-Tantrische Bewegung,
als westliches Tantra versteht, seinen direkten Ursprung in der
Wiederentdeckung der Liebe bei den Hippies hatte. Die
Hippie-Bewegung wiederum hat ihre Vorläufer, die freilich im
Orkus der Geschichte versanken, z.B. die Monte Verita Leute um die
Jahrhundertwende. Genauso hat die Swinger-Bewegung ihre Vorläufer,
versteht sich.
Mein
Blick hin zur Swinger Szene kommt aus der mir vertrauten,
tantrischen Perspektive. Ich fragte mich, was sind die
Unterschiede und was macht das Wesentliche der Swinger aus? Auf
der Tanzfläche des Swinger Clubs traf ich einen alten
Bekannten. Daniel kannte ich von einem Tantra Workshop und so kam
ich auch sogleich mit seiner Polyamorie-Partnerin Karen ins
Gespräch. Überhaupt, ich versuchte in Kontakt und ins
Gespräch zu kommen, stellte mich vor und fragte nach dem
Namen. Meist kam eine freundliche Reaktion, angesprochen worden zu
sein und in Kontakt mit jemanden zu kommen, dann aber tauchte
sofort, zumindest bei mir, das schamvolle und nur mühsam
unter die Oberfläche gedrückte Begehren, sprich meine
Geilheit auf. Natürlich lag das an diesem Ort, diesem Swinger
Club als solchem. Die zurückgedrängten, vor allem die
sexuelle Richtung nehmenden Fragen : Was willst du? ... Willst du?
... Wie willst du es? ... Wer bin ich für dich? ... Wer bist
du für mich?, konnte ich mit Karen und Daniel eher symbolisch
in den Bewegungen beim Tanzen beantworten. Sie waren ganz leicht
und locker, freudig und unbefangen. Ja, Karen und Daniel kamen aus
dem Hippy-Lager und nicht aus der geschäftskonformen
Alltagsmühle. Nach diesem Tanz hätte ich mir in einem
Tantra-Workshop gut vorstellen können mit ihnen ein
Massage-Ritual zu machen. Ich stellte mir vor, das echte Swinger
darüber nur lächeln können, es abtun als
Wischiwaschi und Firlefanz.
Wie
sooft bei derartigen Events waren nicht so viele, mich
ansprechende Frauen gekommen, so dass meine First Lady auf der
Heiratsliste längst feststand. Ich sah Männer rumlaufen
und suchen, kaum dass ihr neutrales Entdeckertum bezüglich
der Erkundung der Räumlichkeiten ihre geile Umtriebigkeit zu
verdecken mochte. Auf der Suche nach Sex, nach einer Partnerin,
nach Haut und Fleisch, die sie berühren konnten und Frauen,
die sie und ihren Körper wahrnahmen, suchten sie rastlos nach
der ultimativen Sex-Action hinten im Separée links auf der
roten Leder-Spielwiese, verdeckt von einem transperenten Schleier
in rot. Auf der anderen Seite dieser hinteren
Separée-Räumlichkeiten entdeckte ich einen Whirlpool
und Duschen, Handtücher und auf einem Tischchen dezent anbei
in einem Schälchen Kondome. Erst war ich alleine, später
fanden sich noch andere Frauen und Männer ein mit denen ich,
immer wieder von meinen Ausflügen in den Club und auf die
Tanzfläche zurückkommend in diesem Jungbrunnen des
Whirpools, unbekannter Weise Hautberührungen erlebte und wo
es zu einwenig unverfänglichem Plaudern kam. Eine ältere
Blondine ließ mir jedoch die ganze Breitseite ihrer
Abneigung und Verneinung rüberwachsen. Ich sei ihr
unangenehm, verstand ich, aber was sollte ich tun in diesem
nassen, warmen und engen Rund? Ihrem Gustus nach, sollte ich nicht
sein, zumindest nicht mit ihr und ihrem Freund und ihrer Freundin
in diesem Whirlpool. Natürlich blieb mir dann nur diese, ihre
Freundin, eine alt gewordene, zur Magna Mater aufgestiegene
hippiejung gebliebene Oma. Ihr und einer weiteren Frau dieses
Kalibers, die ebenso zu uns vieren ins intrauterin warme Pool
stieg, legte ich jeweils ungesehen Unterwasser meinen Arm um die
Hüften, ja, und hielt ihnen dann das Kreuzbein, so als wandte
ich einen Cranio Sacralen Griff an. Ich spürte deutlich ihre
Becken-Energie-Zentren, so als wären es Kugeln, Sterne in der
Galaxis des Seins, jeweils mit ihrer eigenen Gravitationskraft und
jeweils mit ihrer eigenen Geschichte, ihrem Leid und Schmerz. Das
war eine ganzheitliche Öffnung, die das Sex-Chakra
selbstverständlich mit einbezog und darum durch
geheimnisvolle, verbotene und dunkle Sphären glitt, wie ein
Raumschiff auf weiter Fahrt. Ich selber war bis zur Nasenspitze im
ursuppenwarmen Whirlpool versunken und lauschte hinter das
dröhnende Monsterbrausen der Whirldüsen: Eine weite
Leere in deren Stille Klangtropfen eine sphärischen
Himmelsmelodie traurig und frisch zugleich Klangfarbentupfer
malten.
Zurück
auf der Tanzfläche fielen mir zwei “bild”-schöne
Blondinen auf. Hochhakig, adrett kurzes Sommerkostüm, also
geschäftskonform förmlich und derart der Gegenpol zu den
Hippies? Aber was hieß das für die Swinger? Auch ihnen
stellte ich mich vor, kam ins Gespräch mit der von mir
favorisierten Schönen, die quasi meine erste Wahl darstellte,
dicht gefolgt von ihrer Freundin. Deren eher durchsichtiges
Vorhang-Kleid, so knapp wie ein Minirock, ließ einen prallen
Hintern sehen, der meine Aufmerksamkeit auf das Band ihres
StringSlips lenkte, weil ich die zwei prachtvollen Hälften
ihres runden Arsches gleichzeitig mit meinem Blick umfangen
wollte. Auch sie war wunderschön, keck und gewitzt, kleiner
von der Statur her. Lachend grüne Augen gaben dieser
vollendeten Mama Tussie jene Unwiderstehlichkeit, die so manchen
Schlag, manche Gemeinheit, manches ihrer Sado-Maso Spiel verzeihen
ließ. Welche nun von diesen beiden willst du?, war eine sich
aufdrängende Frage, die unweigerlich zu der Antwort führen
mußte: Beide und zugleich. Offensichtlich rief das nun ihren
Partner auf den Plan. Sie hatten einen Freund. Der entscheidet,
was geschieht, dachte ich sofort. Ist er euer Zuhälter?,
fragte ich nicht, auch dachte ich es in diesem Moment nicht, denn
vielmehr wollte ich wissen, was sie kosten? Und da ich nichts
hatte, kein Cash dabei, ging ich geschlagen auf Distanz. Als ich
wieder näher kam, entspann sich im Lärm der Disco-Musik
auf der Tanzfläche ein Gespräch mit ihnen. Die Blonde
erster Wahl, erzählte mir mit ihrer klaren, deutlichen Stimme
etwas, so dass ich offensichtlich aufgrund anderer Triebimpulse
nicht mehr folgen konnte – ich wußte nicht mehr, was
sie gesagt hatte, sondern war ganz eingenommen von der Tiefe ihres
Decoltées. Sie reagierte prompt: Sie wandte sich ab von
mir, sprach zu den anderen beiden und auf mich deutend verwarf sie
mich als einen Blödmann, als einen dummen Tropf. Noch stand
ich bei ihnen, dann wurde der Abstand immer größer,
jedes Wort, jede kommunikative Annäherung wäre
vergebliche Anbiederei aus Angst vor dem Verlust, vor dem
Verworfen und Verlassen Werden gewesen.
Ich
entschwebte ihnen quasi und nahm ein erneutes Whirlpool Bad mit
ganz eigenen Begegnungen und Gefühlen. In den Tiefen des
Whirlpools erinnerte ich, diese Art der weiblichen Verwerfung
kannte ich. Sie war so total und vernichtend, dass sie
insbesondere meinen Akne-pickligen Jungen der Pubertät traf,
der nun rausgeflogen aus seiner Peer-Group allein da stand. Hätte
ich weinend zu Mama laufen sollen? ... Das intrauterine Whirlpool
war der ultimative Hort der Heilung, der Genesung, der
Wiedergeburt.
Als
ich wieder auf die Tanzfläche kam, also durch den roten
Vorhang der Separée Räumlichkeiten trat, sah ich die
Blonde erster Wahl auf mich zu an mir vorbei schlüpfen. Was
sei, fragte ich sie und sie erklärte mir, sie wolle ihrer
Stöckelschuhe wieder anziehen, dabei hatte sie sich schon auf
den Rand der Tribüne gesetzt und zog sich den einen
Stöckelschuh an. “Oh, dabei helfe ich dir gern”,
sagte ich schnell und unverhohlen anzüglich, denn ihre
nackten Schenkel ... “Wo ist der andere Schuh?” -
“Hier!”, gab sie ihn mir wie selbstverständlich
und als kannten wir uns schon lange, wobei sie mir den zweiten
Stöckelschuh hinter sich suchte. Ihr Oberkörper drehte
sich dabei die Asana einer bestimmten Yoga-Stellung zur Stärkung
der Brustwirbel einnehmend, was die Ästhetik ihrer Figur
besonders hervorhob. “Das ist hier quasi wie im Märchen”,
meinte sie lächelnd zu mir als sie sich zurückdrehte und
mir ihren Stöckelschuh in die offene Hand legte, “das
Märchen, wo die Prinzessin ihren Schuh verliert. - “Oh
Schneewitchen und Rosenrot bei Frau Holle,” gab ich
gleichfalls gebildet zurück, dabei versuchte ich mich durch
meinen Blick in die Tiefe zwischen ihre Schenkeln zu laben,
natürlich heimlich und verschämt, denn es war mir so
verboten, es so ganz offen zu machen, was ihr ein leises Lächeln
abrang, so dass ich versuchte, nicht zwischen ihren Schenkeln zum
Stöckelschuhanlegen zu stehen zu kommen, sondern weniger
aufdringlich und offen lassend, neben ihr, was den verheimlichten
Blick unter meinen niedergeschlagenen Augenwimpern nicht hinderte,
forschend hinein zu gleiten. Sie genoß es. Das sollten die
Leute sehen. Sie stand auf, als wollte sie sagen: “Schaut,
wie ich ihn peitsche und wie er kriecht und winselt, weil er mich
lecken will.” Die Übermächtigkeit der Frauen,
dieser Frau, die mit mir machen konnte, was sie wollte, denn
schaut nur! Sie setzte sich wieder, öffnete nicht ihre
Schenkel, sondern zog den nackten und von mir zu bekleidenden Fuß
an sich heran, so dass ich ihre Schenkelinnenseite streichelnd
mich hinunter beugte, um ihr den Schuh anzulegen. Oh, wie gewagt,
wie nah, wie gefährlich erregend. Sie ließ sich nichts
anmerken, aber es war eine köstliche Filmszene, eine die die
menschliche Geilheit im Zusammenspiel von Mann und Frau fast
sezierend zeigte.
Sie
stellte mich bloss, zeigte mich den anderen mit meinem Verlangen,
sie verspottete mich, belächelte mich und öffnete nur
leicht ihre Schenkel in die dunklen Tiefen in denen ihre Muschi
lockte, so dass ich wehrlos dahin schmolz.
Nachdem
ich ihr den Schuh angezogen hatte, was einfach ein Gefriemel war
und ihre Geduld erschöpfte, weil, es verdarb ihr die
Filmszene, was sie aber entschied, beiseite zu drücken, denn
an der Bar lockte ihr Freund und ihre Freundin, wie ich später
mitbekam ... und fertig, schon war sie weg, entschwunden.
Ich
kam gar nicht auf die Idee ihr nach zur Bar zu folgen. Ich kannte
ihren Typen nicht, auch wenn er nicht unsympathisch gewirkt hatte
als wir auf der Tanzfläche ein paar Worte und Augen-Blicke
wechselten. Stattdessen bemerkte ich einen anderen, keck und
lustig einen als Freak-Urlauber gekleideten Mann, den ich
irgendwie überhaupt nicht für voll nahm, eben so einer,
der leicht locker durchs Leben kommt als sei er im Dauerurlaub.
Schon stand er bei ihr, hinter ihr. Eben hatte ich mich noch als
Stöckelschuh Helden gesehen, der eine glämeröse
Kino-Szene hingelegt hatte, was sie unweigerlich für den Rest
des Abends zu meiner Frau machte und da kam dieser Filou, dieser
Typ, stand hinter ihr. Sie ging nicht weiter auf ihn ein, auch der
Freund neben ihr an der Bar blieb still und nahm keine weitere
Notiz. Ich traute meinen Augen nicht. Alles lief weiter wie
bisher, die Leute blieben nicht stehen, niemand schaute, nur ich
schien es zu sehen, dies Unmögliche, dies absolut schamlos
verbotene amoralische unsittliche Geschehen: Er legte seine beiden
Hände auf ihre Hüften und stand hinter ihr. Seine Hände
ruhten da auf ihren Hüften und nichts geschah, nichts. Sie
saß auf dem Barhocker, vor ihr stand ihre Freundin im roten
Schleierkleid und sie quatschten mit ihrem Freund. Dass der das
nicht sah, er sah es doch machte er nichts. Sah er denn nicht
diesen ultimativen Kraftstrom der erotisch Potenz dieses anderen
Mannes? Sie beugte sich vor. Er rieb mit dem Daumen ihre Hüften
genüßlich, dann ging er einen kleinen Schritt zurück,
öffnete seine Sommerhose und holte seinen Schwanz raus,
meinte ich undeutlich zu sehen. Er drehte ihre Hüften langsam
und unwiederstehlich höher, so dass sie auf dem Barhocker
etwas weiter nach hinten rutschte, dann lehnte er sich an sie.
Nichts passierte. Ich schaute wie heimlich, auf der Tanzfläche
tanzend, durch die Bewegungen zweier Frauen, ihrer schwingenden
Arme und Hüften, hindurch auf dieses Geschehen. Das nächste
was ich sah, war, dass sie ihrem Freund vor ihr die Brust
steichelte, ihn küsste, während er hinter ihr sie hielt.
Ihre Hand fuhr hinunter zur Hose des Mannes vor ihr, sein
Reisverschluss, sein Hosenschritt, seine Eier, sein zu befreiender
Schwanz. Sie rieb ihn, knete ihn durch die Hose hindurch, dann
holte sie ihn raus, zog kurz und bündige seinen Reisverschluß
hinunter, suchte und fand ihn, ergriff ihn und holte ihn raus. Sie
beugte sich noch tiefer hinunter, ihr Hintern rutschte noch höher,
die sie an den Hüften haltenden Hände hielten sie,
während er vor ging mit seinem Becken, langsam kippte er es
nach oben, ganz langsam, während sie vorne an seiner Brust
mit ihrem Kopf und den blonden Haaren hinunter rutschte zu seinem
Lingam, den hart und steif weich ihre rechte Hand hielt, dann
lutschte sie ihn, sie schleckte an seiner Eichel, ja, und reckte
sich mit ihrer Zungenspitze zu jenem schmalen Hautbändchen,
das seine Vorhaut hielt, nur um dann aufzuhören und hinüber
auf die Tanzfläche zu schauen, hin zu mir, hin zu meinem
Lingam, was der denn so mache.
Oh,
was war das für eine Schlampe? Sollte ich mich etwa hinter
ihm anstellen? Oder zu ihr kommen, um auch ihr meinen Schwanz zum
Lecken hinzuhalten? Bei Fellini war daraus eine surreale
Zwischenszene entstanden und zwar so: Ich ab durch den roten
Samtvorhang zum Whirlpool in dem nun mehr eine Frau und ein Mann
lagen, wodurch ich mich wieder reichlich überflüssig
erschien. Ja, ich habe nun mal diese Muster, diese
Verhaltenskonditionierungen, die besagen: Eine Frau, ein Mann. Wie
soll das denn auch gehen mit zwei Männern, wohl auch noch
gleichzeitig? ... Als wäre die Bar-Szene nie gewesen. Wieso?
Weil solche Frauen gibt es kaum. Sie sind wie Perlen selten, ja,
noch viel seltener, denn es gibt so viele Perlen, aber solche
Frauen? Vorne lecken und sich von hinten nehmen lassen. Oh, welch
Hingabe? Welch Hingabe an das Leben, an die männliche
Energie, an die Lust und an das Lust Bereiten, um nicht zu sagen
höchste Lüste, die bereitet werden können, wollen,
gelebt, durchgefickt sein wollen, vielleicht nicht gerade
durchgefickt, weil diese stramme Potenz ist doch Cocain, eine
Cocain Potenz? Oder? Oder wieso könnt ihr so lange ficken,
ohne abzuspritzen? Das geht doch gar nicht. Also mir kommt es dann
immer irgendwann ziemlich bald, vielleicht nicht unter solchen
Umständen, mag ja sein, aber eben im Normalfall.
Wie
auch immer, solche Frauen, zumal so jung, aufgeweckt und schön,
gibt es selten, ja, weniger als selten. Um das klar zu stellen:
Mit solch einer Frau meine ich eine, die es liebt, mit mehreren
Männern gleichzeitig zusammen zu sein, eine, die nicht gleich
kreischend davon läuft damit, dass das ein absolutes No-Go,
eine schamlose Unmöglichkeit und eine bodenlose
Verwerflichkeit darstelle. Freilich, ich habe andererseits keine
Ahnung von dem Millieu, in dem das zum Berufsalltag gehört?
Im
Whirlpool kam mir in den Sinn, dass sich diese zwei Frauen und
zwei Männer gleichfalls von so etwas, wie einem
Tantra-Workshop kannten. Sie hatten es verstanden, für mich
solch eine Kino-Szene mit dem Höhepunkt des alle Männer
befriedenden Weibes zu inszenieren: Woah! Das war ein Hingucker!
Super! Welche Schamlosigkeit noch, demaskiert im Café
Deutschland von Immendorff, die Tabus der so feinen
Anstandsgesellschaft? Der Tabu-Bruch war das ultimative Instrument
des Klassenkampfes und zwar, weil er gewaltlos, so voller Liebe zu
schlug. Gezeichnet waren die Manager und Hotelreisenden Erster
Klasse, denn die hatten mehr Zeit, wenn sie nicht gerade im
Kreativitätsrausch am Schaffen waren. Genau solch eine Szne
wollten sie eigentlich ging das bei den Empfängen und den
Pool-Parties sowieso ab zumindest in der männlichen Fantasie,
nur keiner getraute sich, bis diese vier kamen, bis sie es ihnen
zeigten, wie es geht, wie es wirklich geht.
Es
war noch nicht lange her als sie eine besondere Einladung zum
Geburtstag auf ein Anwesen bekamen, eine riesen Villa in einem
riesen Park auf einem Island vor Seattle. Wer hätte gedacht,
dass das aus dieser Richtung des Gesellschaftskampfes kam und
nicht aus Mailand, wo Berlusconi andere Partys feierte.
Wie
dem auch war, der andere Typ hatte anstatt meiner diese Frau
gefickt. Ich war eifersüchtig und neidisch, aber er hatte nur
das getan, was ich selber tun wollte. Er war quasi mein
Protagonist, mein Stellvertreter in diesen Dingen, in denen ich
nicht so männlich potent, stark und kräftig und
ausdauernd, geduldig ausdauernd bin, ohne freilich dabei weniger
bestimmt und durchdringend zu sein.
Derart
getröstet verließ ich das Bad und bald darauf den Club,
der Abend war für mich gelaufen. Ich mochte einfach nicht
länger bleiben. Ich wollte keine weiteren Bekanntschaften
machen, z.B. mit einer in schwarze Seidenstrümpfe gekleideten
Lady, am Rand stehend gelehnt an einen Pfosten, dabei die
Tanzenden beobachtend und sehend, dass ich da längs kam. Ihr
Blick traf mich. Er fragte, ob ich wolle. Ja, ihr Blick fragte das
in ihr und ich sah zu, dass ich weiterkam, denn mit der wollte ich
nicht. Eigentlich war ihr Blick jedoch einer, der fragte, ob ich
mich getrauen würde, sie zum “Tanz” aufzufordern,
zum Tanz. Nein, eben nicht zum Tanz, sondern ins Separée.
Heute, wo ich dies schreibe, bewundere ich den Mut dieser Frau.
Sie stand da einfach so in ihrem schwarzen Auffreißer und
guckte mich an. Sie stand im wahrsten Sinne zu Ihrem Bock, ihrer
Lust auf einen Mann, auf einen Schwanz. Dieser Offenheit, dieser
Direktheit der ansonsten schamhaft weggedrückten Triebe und
verleugneten Wünsche war ich einfach nicht gewachsen.
Entweder brauchte ich dazu enthemmende Mittel oder aber ein
vertrautes, intimes Verhältnis, am besten beides zusammen.
Wenn es also dieser erste Blick, diese ganz offene und durch den
Ort und die Situation auf Sex verengte Begegnung war und zwar
weder angeleitet durch eine Tantra-Meisterin oder Tantra-Meister,
die einem sagen, was gegetan werden soll, so war es noch immer die
Begegnung von einander fremden Personen in mitten des grellen
Scheinwerferlichts auf der inneren Bühne des
Ich-Erlebens.
Später
schien mir, die Swinger lieben nicht nur das theatralische
Durchspielen sexueller Fantasien im öffentlichen Raum, sie
lieben vor allem das Neue, das Unentdeckte, das Fremde. Gerade der
Unbekannte, der aus einem sozialen Nichts auftaucht und sofort zu
einem intimen Gegenüber wird, weil Sex den Raum bestimmt, hat
es in sich, denn nicht nur alles ist möglich, sondern das
Unmögliche möglich bei diesem Spiel aus Nein und Ja, aus
Ablehnung und Zuwendung, aus Verwerfung und Hingabe. Will ich? -
Dann mach! , heißt es. Mir selber fehlt es dazu an
Entschiedenheit, an Wollen, an Kraft. Woher habt ihr die einfach
so oder wie geht das so so so ... Verstehe, es ist alles eine
Sache der Beziehungen, nicht zu letzt zu sich selbst.
Verstehe!
Und
wieder komme ich zu dieser nun mehr fast traumatisch anmutenden
Szene mit der blonden Schönheit, die eben noch mein war, und
sehe sie wieder den Schwanz ihres an die Bar gelehnten Freundes
lutschen, während der andere langsam in sie eindringt und sie
ganz ruhig und rhytmisch genüßlich vögelt, wobei
sie ihren Po anhebt und hin zu ihm schiebt.
Woher
haben sie diese Kraft? Bin ich selber so gehemmt und schamhaft
meine Lust und Triebimpulse zurückhaltend, dass ich nicht der
hinter und der vor ihr bin? Inzwischen bin ich mir sicher, dass es
sich bei ihnen um eine Sexfilm-Gruppe handelt, um solche, die so
etwas professionell machen.
Zudem,
diese, meine Ohnmächtigkeit, mein Unvermögen zu ihr hin
zu gehen, während ihr Typ da neben ihr steht, sie an den
Hüften anzufassen, einfach nur meine Hände auf ihre
Hüften legend, nichts weiter und zu spüren, was
passiert? Was geht ab? Was macht der Typ? Was macht sie? Wie
reagiert sie? Sie könnte doch schreien und ihr Typ wäre
genötigt zu reagiern, wäre genötigt, um sie zu
kämpfen, um sie zu retten, um sie zu beschützen. Doch
sie schwieg. Schwieg sie, weil sie genau einen solchen Kampf nicht
wollte? Weil sie nicht wollte, dass sie sich umbringen, wegen ihr,
wegen ihrer heißen, verlangenden, geilen Muschi?
Oder
war das sowieso alles nur Fake, weil sie sich kannten und weil sie
es immer so machten, eben wie im Film, wie auf der Bühne?
Wie
auch immer, für mich war der Abend vorbei. Der Sinn war mir
genommen, ein anderer verwirklichte ihn für mich an meiner
Stelle. Es gehörte quasi zu meiner Statisten-Rolle zu gehen
und ich ging, nicht ohne noch eine Runde auf dem Karussel gedreht
zu haben.
Verlassenheit
Sie
kommt über mich, plötzlich ist sie da, wie eine Welle
aus dem Dunklen, die das Bewusstsein, diese Alltagsgegenwart, in
ein neues Licht stellt, in eine Landschaft: ein See eingewaldet
durchsetzt mit Schilf, Abenddämmerung, glatt die Oberfläche
spiegelt den diesig blauen himmel der ist weit die wolkenteppiche
am horizont wie auftauchende bergrücken im abendrot ist die
stille durchbrechen taubentaucher enten und die vögel
zwitschern den abend die nacht herbei die kommt allein im zelt
ohne dich bin ich alleine in der welt bin ich jetzt bin ich hier
mit mir haucht der atem aus und ein land fühlt sich verlassen
von freunden partnern allianzen bündnissen eben draußen
aus allem ist neutralität mit weißer fahne geben wir
uns in die hand
Die
Frau am anderen Ende
Da
kam diese Nacht ein wunderschöner Kompensationstraum zu mir.
Er scheint anzuknüpfen an das Filmthema von „Her“,
in dem ein Mann nach der Trennung von seiner Frau, ein sprechendes
Computer-Programm installiert. Die Stimme dieser Programmfrau
(Scarlett
Johansson: Samantha (Stimme)) ist
einfach umwerfend.
In
meinem Traum lernte ich eine Frau kennen, Claudine. Sie war
einfach umwerfend und ich verliebte mich in sie und ich glaube,
sie auch in mich. Als das Gespräch auf ihren Freund Marcel
kam, erklärte sie mir, dass sie in einer offenen, polyamoren
Beziehung lebten. Sie lud mich zu ihnen nach Hause zu einem
Abendessen ein. Mir war das unvorstellbar. Wie kann sie von Herzen
mit mir sein als auch mit ihm?, fragte ich mich und dann sie.
Meine Frage beantwortend kam sie auf ihren Psychotherapeuten zu
sprechen bei dem sie beide in Therapie waren. Er arbeite unter
anderem mit „Puppen“, Computer animierten
Partner-Surrogaten aus einem ganz außergewöhnlichen
Material, so weich, natürlich und lebensecht. Das war mir
wieder gänzlich unvorstellbar. Sollte ich etwa in Ermangelung
einer Liebespartnerin mit einer Puppe, mit einer durch artificial
intelligence gesteuerten Puppe zusammen sein? - Ich könne es
ja einmal ausprobieren. Sie beide hätten jeweils viel Spaß,
Einsichten und Freude mit ihren künstlichen
Artificial-Intelligence-Partnern gehabt, es habe ihr
Beziehungsleben wahrlich belebt und erweitert.
Ich
ging bei der Praxis des Psychotherapeuten vorbei und ließ
mich auf einen Test ein. Ja, tatsächlich diese AI-Puppe war
außergewöhnlich. Das Material, wie beschrieben, weich
und sanft, und ihre Stimme bezaubernd. Das Gespräch war mir
wie das mit einem Menschen, ja, insgeheim dachte ich, sie würde
ferngesteuert, also als würde eine wirkliche Frau am anderen
Ende sein und mit mir reden. Technisch wäre dies mittels
einer Virtual-Reality-Puppe möglich, also durch eine
Verkehrung des gegenwärtig vermarkteten
Virtual-Reality-Konzeptes bei dem die interagierenden Spielpartner
in eine gemeinsame, virtuelle Realität eintauchen. Dem
entsprechend hatte die Frau am anderen Ende einen solchen Anzug
aus dem Material dieser Puppe an. Genau deswegen verhielt sie sich
wie eine wirkliche Person, an der rein gar nichts künstlich
war.
Nach
der Stunde mit ihr in einem wohnlichen Raum der
Psychotherapiepraxis, stellte mir der Psychiater, ein schlaksiger,
hagerer Kerl, frei, es mir zu überlegen, ob ich die Puppe mit
nach Hause nehmen wolle, erzählte ich meiner neuen Freundin
und ihrem Freund beim Abendessen in ihrer Wohnung. Ja, so war es
bei ihnen auch, erklärten sie mir.
Im
weiteren Verlauf des Abendessens fragte ich Marcel, ob er es denn
ertragen könne, wenn ich mit seiner Claudine zusammen wäre.
Er grinste verschmitzt, wiederholte mit Fragezeichen: ….
meine Claudine? … unsere Claudine? … deine Claudine?
… Zudem, wenn ihr denn wirklich beide alleine sein wollt
miteinander … nun ja, ich würde mich freuen, deine
„Puppe“, sagtest du, wie heißt sie? … ich
würde sie gerne Justine vorstellen.“
Die
sich abtrocknende Nackte
Ich
sah sie. Als ich aufs Ufer zu schwamm, auf den Strand, der mit
hellem, feinen Sand die Illusion von Süden und Meer zur
Hochsommerszeit in den Norden Mitteleuropas bringt und zwar an
einen kleinen bis zum Horizont reichenden See, umrundet von
Birkenufern und Wiesen in den ich keine hundert Meter hinein
geschwommen war, um so die Stadt und die Arbeit hinter mir zu
lassen. Schon aus dieser Entfernung war sie mir als weibliche
Gestalt, nackt auf höher steigendem Strand, meinen Blick wie
mit Gravitationskäften einfangend, aufgefallen. Sie nahm sich
das Handtuch von der Decke auf und trocknete sich ab, wie Frau
sich eben abtrocknet. Es war ein ganz normaler Vorgang,
selbstverständlich, in etwa so wie Frauen-Fußball
inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden
ist. Offensichtlich war diese Schöne
in einem Alter, das sich als Übergangsalter am besten
leiblich, nämlich von schlank und rank hin zu mollig und rund
beschreiben lässt. Ich weiß nicht, woher die
nymphenhafte Grazie dieser Frau rührte, ja, sie schien einer
Brunnenfigur ähnlich oder einer Gemälde-Szene, die sich
bis hin zur Garten-Nymphe erstrecken konnte.
Das Foto anbei
zeigt freilich eine mit ihren Reizen koketierende, dem häuslichen
Daheim gerade entwachsende Tochter aus Elysium. Ihre Schönheit
geht fließend über in Kitsch, wohingegen die häusliche
Szene, die Edgar
Degas so oft malte, weil es sich so gut verkaufen ließ,
eine Frau unbeobachtet nach dem Morgen-Bad sich abtrocknend,
zwar auf den ersten Blick altbacken und ballettartig stilisiert
wirkt, dafür aber die Zeitlosigkeit des Geschehens
einfängt. Sie entsteht schlicht durch die Ablenkung auf eine
Tätigkeit, wie Tanz auf der Bühne oder besagtes Fußball
spielen, weil sie sich nicht mehr so gänzlich passiv von den
Männern ausschließlich wegen ihrer weiblichen
Attraktionen zum Betrachtungsobjekt herabgewürdigt weiß,
sondern sich in der Freiheit ihres eigenen Raums und
Handlungszusammenhangs befindet.
Herrlich der Frau
am Strand ungesehen zuschauen zu können, obwohl sie doch hin
zum Wasser schaute und mich dort, zumindest meinen Kopf und das
Gesicht sehen musste, also sah und erkennen konnte, wie ich mich
labend an ihrer Model-Figur weidete. Wie, als wollte sie mir
demonstrativ zu verstehen geben, dass sie mich keinesfalls
wahrnahm, beugte sie ihren Kopf, um ihr langes,
mittel-blondes in einer dicken Strähne gebündeltes Haar
mit ihrem Badetuch trocken zu reiben. Ich schwamm näher und
näher, während ihre streichenden Hände mit dem Tuch
die Beine, die Hüften, den Busen, den Leib, den Po, die Arme
trocken rieben. Es versteht sich, dass sich zu den Bewegungen
ihrer Hand die der Arme und des Körpers in geübten
Yoga-Stretch-Dehnungen gesellten. Und ich schaute genüßlich.
Der Rahmen meines Blickes war gesetzt als unverfängliche
Strandszene mit einer exquisiten Schauspielerin, die Bilder
freizusetzen verstand. Sie reichten von emanzipierter Sportlerin
über Mutti mit Kind bis hin zur Yoga-Stunde und ließ es
keinen Moment lang sexistisch pornografisch werden. Das es so
etwas noch gab!

Wahrlich, mir
war ein
Blick durchs Schlüsselloch ins Badezimmer dieser
fremden Schönen gelungen.
Huana,
die Indigena
Es
war mein letzter Abend in Chiang
Mai. Nach Wochen der Enthaltsamkeit bekam ich Lust. Was sollte
ich damit machen? In einem Touristenort wie diesem, sollte man
annehmen, wäre es keine Schwierigkeit, eine Frau
kennenzulernen. Tatsache ist jedoch, dass die Damen, die
Touristinnen, zwar auf Männerschau sind, wie sie es immer
sind, auf der Jagd nach dem Richtigen, der anbeißt und ein
Leben lang bleibt, sie versorgt und die Familie und die Kinder
dazu, aber zu ursächlich anderem, dem was vor Kindern und
Familie geschehen kann und danach und währenddessen fehlt
dann doch meist das lustvoll neugierige verlangen. Was sollte ich
also tun? Ich entschloss mich eine entsprechende, vielerorts
anzutreffende Thai-Massage genießen zu dürfen. Durch
die nächtlichen, schon menschenleer gewordenen Gassen radelnd
fand sich jedoch nichts. An einer Bar vorbeikommend, erhielt ich
von einer jungen Schönen, die dort mit anderen Animierdamen
Ausschau nach zahlungskräftiger Kundschaft hielt, eine
unwiderstehliche Einladung. Erst ging ich an der Bar vorbei und
winkte ab, 10 Meter später bereute ich es, drehte um und ging
wieder auf die Bar zu. Das Mädchen hatte sich längst
ihren Freundinnen, d.h. Arbeitskolleginnen zugewandt, erkannte
mich aber sofort als ich näher trat. Mit einem wissenden
Lächeln lud sie mich an die Bar ein, wo ich zwei Coke
bestellte. Mir war klar, in einer Großstadtbar im Abendland
hätte es ein Sekt sein müssen. Ich wusste nicht wie mich
verhalten und blieb still, schaute hinaus auf die Straße und
zu den anderen Mädchen, vielleicht motivierte sie das, aus
Angst, ich könne mir eine andere nehmen. Sie fragte mich,
woher ich kam und wie ich hieße. Sie war dabei ganz
selbstverständlich und so überraschend wohltuend in
ihrer Zugewandtheit, wie ich es, siehe oben, seit Wochen nicht
mehr erlebt hatte. Plötzlich war etwas zwischen uns, was mich
aus der vorhergehenden Zeit der Ausgeschlossenheit, der kühlen
Abweisung der Urlauberinnen, die mir auch immer zugleich eine
Verneinung meines So-Seins sind, zu sich aufnahm und mit mir war.
Verschwunden war das Empfinden eines Nicht-Genügens, eines
Gefühls des Nicht-Stimmens, des Nicht-richtig-Seins, vielmehr
tauchte ich durch sie, diese Bar-Bekanntschaft, in das Erleben
eines Miteinanders ein, in dem ich als ein liebenswerter Mensch
erschien und ein solcher sein konnte.
Na
klar, es lag an meinem Haarputz, an meiner tropischen
Insulanerkleidung, die den Bürotussies und Touristinnen ein
Unding bedeutete, so dass ich zuvor weder auf Interesse noch auf
Gelegenheit gestoßen war, in näheren Kontakt zu kommen.
Kurzum,
meine persönliche Individuation hatte einen Grad erreicht,
der nicht mehr zu XYZ passte, sondern den Frauen die Entfaltung
einer eigenen Persönlichkeit abverlangte, die zu zeigen
vielen nicht leicht war, weil der sie anlächelnde Mann die
stereotypen Erwartungen und Wünsche ihres normierten Lebens
nicht bediente.
Nun
mehr neben mir auf dem Barhocker Lara´s ungewohnte Nähe;
körperliche Berührungen, die absichtslos einfach
erschienen, weil sie ganz selbstverständlich und mit anderer
Intention entstanden, weckten bei mir Wünsche, sie auch zu
berühren, doch das empfand ich in meinem von Entbehrung
geprägten Ego-State schon als anzüglich, verlangend,
erotisch und hatte in diesen Zusammenhängen bezahlt zu
werden, nicht wahr? So zögerte ich auch nicht lange, ihr zu
sagen wie schön ich sie fände und das ich gerne die
Nacht mit ihr verbringen wollte. Heraus kam, dass sie der Bar Geld
geben müsse, dass sie 1.5 haben wolle, ja, für die ganze
Nacht 2, woraufhin ich erwiderte, eine Thai-Öl-Massage wären
500, also 1000. Sie blieb bei 1.5 und hatte kein weiteres
Interesse, woraufhin ich mich, das Glas Coke nicht einmal
ausgetrunken, verabschiedete, ein Vorgang, der sowohl für sie
als auch für mich Gesicht wahrend in gegenseitiger
Rücksichtnahme, das hieß für sie der Kreis der
Freundinnen, vor sich zu gehen hatte.
Als
einsamer Wolf trollte ich nun auf dem Fahrrad die Straße
entlang als ich im Halbdunkel eine relativ junge, in doch
aufreizend loser Kleidung erscheinende Frau entdeckte. Ihr Busen
wölbte sich und verriet die zwei sie krönenden Knospen.
Ich sprach sie an, sie erwiderte, ich stieg vom Fahrrad, wir
standen voreinander, schon berührte ich sie, umarmte sie und
fühlte den warmen Strom der sich ergebenden Wollust, die mich
schon als pubertierenden in Hauseingängen und Heckenlauben
vor der Begehrten stehend durchwogt hatte.
Nicht
dass ich da Bekanntschaft mit einer dieser super hübschen,
jungen, um nicht zu sagen edlen Thai-Mädchen wie Lara, der
Bardame, gemacht hätte, vielmehr schien sie mir einer anderen
Gruppe zuzugehören. Nicht nur dass ihr Shirt und ihre Jeans
einfacher waren, sie erschien vor allem wegen ihres indianisch
anmutenden Gesichts eher zu den ursprünglich in dieser Gegend
ansässigen Bergstämmen zu gehören. Das erstaunliche
war, dass sich im Laufe unseres Beisammenseins ihr Gesicht wie
verzaubert in die unterschiedlichsten Trugbilder asiatischer
Schönheiten verwandelten, so dass ich nicht wußte, ob
ich mit einer chinesischen Prinzessin oder doch eher mit einer
polynesischen Schönen zusammen war, ein Erleben, das
offensichtlich dem Liebeszauber als solchem zuzuschreiben
ist.
Wir
wurden uns einig, sie würde für 1000 Bath mit zu mir ins
Hotel-Zimmer kommen, ein kleines, den unteren Standard bietendes
Innenzimmer, in dem es ratsam war, leise, um nicht zu sagen
Mucksmäuschen still zu sei. Die Wände waren mehr als
dünn.
Sie
setzte sich auf den Gepäckträger und los ging es, wobei
sie mich von hinten umarmte und meinen dicker werdenden
Luststengel hiel. Doch die Fahrt nahm kein Ende, wieder hatte ich
mich verfahren, die Orientierung in dieser quadratischen Stadt
verloren und das Handy war down. Mist! Huana, so hieß sie,
blieb jedoch ruhig, gelassen, ermutigte mich. Sie hatte Lust auf
mich, auf diesen fremden Gringo. Wie würde es wohl mit dem
sein? Zudem sah er nett aus, war zärtlich und freundlich. Als
wir schließlich im Zimmer ankamen, fragte ich mich, wie das
nun ginge. Ich hatte echt keinen Bock über sie herzufallen,
sondern ich wollte es gemütlich, langsam, zeitlos. Sie hatte
Zeit. Das Nachtgeschäft war vorüber und es sich gut
gehen zu lassen mit diesem Typen war ihr offensichtlich ein
erholsamer als auch einträglicher Genuss.
Natürlich
war mir da die Sorge - wer war sie? - sie könnte etwas
mitgehen lassen und dann
die
nackten Füsse, dreckig von der Straße auf dem weißen
Bettlacken. Ich bat sie, im Bad die Füsse zu waschen. Sie war
dankbar, zur Toilette wollte sie eh und … aus den
Augenwinkeln bekam ich mit, sie duschte, während ich den
Compi einstellte. Ich wollte einen französischen Sexfilm mit
ihr schauen. Ich hatte mich inzwischen auch ausgezogen, so dass
wir nackt vor dem Compi saßen. Mit ganz langsamen Englisch
versuchte ich ihr zu erklären, was für einen Film ich
streamen wollte, aber keine Internet-Verbindung hätte. Sie
lächelte und fuhr mir mit dem Finger über die Lippen.
Ihr Blick aus dunkel braunen Augen zog mich hin zu ihr, doch ich
hatte mir selber noch die Füsse zu waschen, stand auf, ging
ins Bad, duschte und schaute nackt um die Ecke, wo sie
hingestreckt auf dem Bett lag und schaute, wie ich da im Türrahmen
stand. Sie seufzte und ihre Zunge fuhr über ihre weiten
Indianerlippen, wobei ihre Hand über ihren Körper
hinglitt und sich streichelnd im Dunkel ihres Dschungels
eintauchte, der sich öffnete und mir einen Strom der Geilheit
in den Schwanz schickte. Schon stand er, ich nahm Massage-Öl
und rieb ihn vor ihren Augen ein, sie streichelte sich sanft,
langsam sich reckelnd wie ein Tier, eine schnurrende Katze. Alles
rief mich hin zu Huana, ihr leises Seufzen, ihr sich langsam und
genussvoll windender Körper. Ich konnte ihre Muschi nicht
sehen und forderte sie mit geschnalzter Zunge auf, sie mir zu
zeigen. Sie begriff, dass sie mich damit hatte und aufs Bett zu
ihr ziehen könne, doch ich widerstand wie ein Fels in der
Brandung, kam aber doch aus dem Badezimmer, so dass ich an der
Wand gegenüber angelehnt stand und ihn streichelte und ihr
zeigte, wie geil er auf ihre kleine Muschi war. Ihr gefiel das.
Sie griff zum Öl und begann sich einzureiben. Schon setzte
ich mich zu ihren Füssen und begann ihre Zehen, gleichfalls
nach dem Öl greifend, einzureiben und zu massieren. …
hm … sie ließ sich zurückfallen, schloss die
Augen und genoss es.
Als
ich es müde wurde legte ich mich neben sie, die, wie süß
träumend, still neben mir lag. Ich machte Musik an,
wenigstens die ging, wobei ich mich fragte, ob sie PsyTrance Music
kannte und mochte: Klaus
Wiese, Alchemy of Happiness. So lagen wir eine Weile den
leisen Klängen lauschend, aber wahrscheinlich war auch das
schon für die Hotel-Nachbarn zu laut. Plötzlich drehte
sie sich zu mir, fuhr mit ihrer Hand über meine Brust
hinunter zu ihm, nahm Öl und streichelte ihn sanft hielt sie
ihn der immer größer wurde wie von selbst ohne Wollen
und Anstrengung.
Meine
Erregung stieg durch ihren sanft reibenden Händedruck, ihre
auch, sie setzte sich auf und machte ihn immer dicker, dazu
spuckte sie ihn an, und begann insbesondere jene zarte Stelle,
dieses Bändchen, dass die Eichel runter zieht, zu massieren
ist nicht treffend für diese zarte Berührung gesagt,
aber auch nicht zu reiben. Halb aufgerichtet suchte mein Blick im
Dunkel zwischen ihren Schenkeln, die immer wieder einmal,
entsprechend ihrer Bewegungen, aufgingen, dann schaute mich ihr
Gesicht, ihre unschuldigen Augen. Ihre Zunge schnalzte über
ihre weiten, asiatisch roten Lippen bevor sie sich fast feierlich
vorbeugte und eben genau diese kleine unschuldige Stelle an meiner
Schwanzspitze mit kleiner, spitzer Zunge mal ausführlich, mal
fein und … ohhh zu lecken begann. Es wurde mir unerträglich
und beinahe wäre es mir gekommen, wozu ich, um es zu
verhindern, zu einer tantrischen Notmaßnahme greifen musste
und meinen Schwanz unter den Eiern abdrückte. Es klappte noch
bevor es mir kam, wobei ich mich freute, dass sie sich vorbeugte
und mir half, ihn abzudrücken. Wir legten uns ab, die Musik,
das einfach so sein, fing uns wieder ein. Mein Ziel war es, es ihr
schön zu machen und so wollte ich mich daran machen, ihr eine
Massage zu geben als ich entdeckte, dass sie auf der rechten
Seite, mittlerer Brustkasten, rote Striemen hatte, entweder von
einem Sturz oder aber … was war da schreckliches passiert?
Sie schwieg dazu, tat es als unbedeutend ab, vorsichtig versuchte
ich die wunden Stellen einzuölen. … Wir sprachen nicht
viel über uns, ich bekam mit, dass sie mit ihrer Mutter
wohnte und sie pflegte, versorgte, ich sei herzlich eingeladen …
oh, damit wollte ich dann doch lieber nichts zu tun haben …
sie drehte sich weg, blieb aber so nah, dass ich mich ins
Löffelchen hinter sie legen konnte.
Es dauerte nicht
lange als er sich wieder zu regen begann. Ich richtete mich auf,
nahm das Öl und begann sie zu massieren, strich in langen
Zügen über ihren Rücken, ihre Schultern und
schließlich ihren Po dahin. Sie bedeutete mir, ich solle
ihren Po kräftiger massieren, was ich mit dicker werdendem
Schwanz unternahm. Als sie langsam ihren Po anhob, ihn mir mehr
entgegen reckte, nahm ich noch mehr Öl und begann ihren Anus
mit den Daumen zu massieren, spürend vorsichtig, was da sei?
Ob sie es mochte sie es? schien mir so drang ich ein wenig ein,
sie aber blieb abwartend still, ob ich etwa und ob es weh täte,
dachte ich mir und drehte ihr meinen Po zu, auf dass sie ihn riebe
und liebkoste und … sie konnte damit aber nichts anfangen
und tat es ab als sei es unbekanntes und nicht lohnendes Gebiet,
anstatt dessen setzte sie sich vor mich hin, forderte mich auf, es
ebenso zu tun, dem ich ohne zu zögern, wie in einem
Kinderspiel, sofort nachkam. Sie lehnte sich keck und auffordernd
schauend zurück, ihr Blick strich über ihre Schenkel,
den Leib hinauf zu ihren Brüsten, sie leckte sich die Zunge,
leise, ganz leise stöhnte sie, wobei sich ihre Schenkel
leicht öffneten als durchliefe sie ein zitternder Strom mein
Schwanz reckte sich prall gen Decke sie rückte sich zurecht,
so dass sie auf einem Kissen an der Wand lehnte, erst lag ich
hingestreckt auf dem Bett und schaute wie sie dort oben saß
und mich mit ihren geheimnisvollen Augen zufrieden lächelnd
anschaute als wollte sie sagen: „Haben wir es nicht schön?
Das können sie uns nicht nehmen dieses bisschen Glück in
all diesem irgendwie verkorksten, von Zwängen und Nöten
bestimmten Leben.“ Da sprach die Große Mutter aus den
Augen dieser Bergvolk-Asiatin zu mir voll der Liebe, die ich
versuchte mit der meinen zu füllen, wohl wissend, dass ich
darin wohl eher ertrinken würde als dass ich jemals im Stande
sein könnte die Ufer ihres Ozeans der Liebe zu
erreichen.
Wenn
sie erst noch im Schneidersitz dort an der Wand gesessen hatte,
entspannte sie sich zunehmend, wozu sie die Knie zur Hocke vor
ihre Brust hob. Wie gesagt, ich lag dort und sah, was zu sehen ich
mir immer wünschte, ich leckte mir die Lippen schmachtend
nach mehr, bald sah sie es, wie ein Schmetterling hob und senkte
sie ihre Flügel die Knie mit Händen gefasst, ich schob
meinen Kopf näher kam meine leckende züngelnde Zunge und
blieb wie ein Held vor dem riesigen Ungeheuer im Wald liegen, erst
passierte gar nichts, dann hörte ich Huana über mir
leise und unwiderstehlich stöhnen, ihre Atmung war mit einem
Male wieder in die Tiefe ihres Bauches gerutscht, so dass sich
eine goldene Welle des Wohlergehens aus ihrem Herzchakra in ihr
Wurzelchakra eingoß. Ihre Muschi öffnete sich weich und
feucht rosa mein kopf regte sich ihre hand fuhr sich über den
busen hinab über den bauch zu ihrem dunklen dschungel in dem
ihre kleine süße knospe glänzte mit ihrer
fingerspitze tauchte sie in ihren mund holte spucke und vorsichtig
kreisend umfuhr sie ihre perle sie stöhnte mein kopf rückte
noch näher warm ihre schenkel so warm ihr weich und dunkel in
das ich eintauchte wie ins meer aus dem sich ein honigwasserstrom
ergoß wie eine heiße quelle die einmündet in
einen Fluß weiter hinten zwei Bergspitzen. Plötzlich
straffte sie sich, ein Zittern fing an sie zu durchlaufen, ich
schaute sie fragend an, sie lächelte glückselig und ich
verstand es würde ihr gleich kommen woraufhin ich ihr zeigte
ich könne ja auch bei ihr abdrücken was zu komisch war
bis wir uns lachend in den Armen lagen
Plötzlich
durchdrang es mich, den Blick in ihren Augen versunken ließ
ich sie wissen dass ich sie ficken wollte, dass ich sie nehmen
wollte, haben wollte … ich kniete vor ihr und rieb meine
Schwanzspitze an ihren Schamlippen, sie rückte näher hob
die knie damit ich ganz tief in sie eindringen könne was ich
tat … ganz tief und voll rein und langsam, ganz langsam
wieder raus und rein mit der kraft des stieres der da
kraftstrotzend steht ihr gesicht verzog sich schmerzhaft was tat
ich ihr an? Oh nein, was tat ich da winkte sie schon ab es sei
nichts nur ein leiser schmerz in ihrer vagina der schon verflogen
sei als wäre es wie damals beim ersten mal als das
jungfernhäutchen riss, während ich langsam rein und raus
noch kräftiger werdend ihre Hüften packte und sie
hochschob zu mir damit ich sie richtig stoßen konnte, harte,
kurze Stöße, so richtig gefickte Stöße der
Wut nicht schon längst zu ihr gekommen zu sein …. ich
wollte dass sie mehr stöhnt und ihre lust leidet unter
meiner kraft die sie wie ein erdbeben nehmen sollte. Meine
Fickstöße gingen über in losgelösten Galopp
und gingen endlos weiter und weiter bis es mir kam war es vor bei.
Ich erinnere noch wie sie nach diesem Schmerzensausdruck wie eine
Mama das heranstürmende Kind in ihre Arme in ihren Schoß
aufnahm so als wüsste sie, dass die in mir aufgewogten Wogen
einzig in diesem ihrem Schoß Ruhe finden konnten. Ihr blieb
nur sich ganz hinzugeben und den Sturm über sich ergehen zu
lassen. Wie immer ärgere ich mich dem nachgegeben zu haben,
anstatt dass sich unsere Liebeskräfte noch weiter hätten
entfalten können.
Inzwischen
auf der Heimreise im Zug, rollt die Thailändische
Tropenlandschaft an mir vorbei: Ich kann mir Elefanten in dieser
Reisfelder-Landschaft vorstellen, aber sie wurden in ein paar
Wildschutztgebiete zurück gedrängt. Eine Parklandschaft
mit akkurat geschnittenem Rasengrün zog an mir vorbei und
entpuppt sich als Golfplatz auf dem eine Gruppe von Herren,
Tropenhüte tragend, in ihren Golfanzügen über den
nächsten Abschlag debattierte. Welch Illusion? Welch
Seifenblase einer Golf-Hotel-Anlagen-hochglanz-ImageCampagne war
das nun schon wieder?
Ich
erinnere mich in all dem nächtlichen Geschehen mit Huana,
ohne genau sagen zu können, wann es war, den deutlichen
Gedanken in ihrem Gesicht abgelesen zu haben: I give you my only
son. Kaum war es mir gekommen und ich legte mich zur Seite ab,
strich sie sich über den Bauch und hauchte mit einem
glücklich-liebevollen Lächeln hin zu mir als mache sie
mir ein Geschenk: It will be your son.
Ich
sah ihr ozeanisches lächeln und schaute, was es in mir mit
diesem wunderbaren geschenk machte. Noch nie hatte ich das so
empfunden und erlebt. War das nun traum oder wirklichkeit? Ich war
unfruchtbar, jedenfalls ist mein leben lang nichts passiert.
Offensichtlich hatte unser zusammensein ihr die nacht ihrer
empfängnis ihres sohnes hochgebracht und ich war irgendwie
der mann ihres kindes das da nun mehr am entstehen war. .... Ich
und vater! Jetzt noch! ... Ich lächelte angesichts der
Möglichkeiten von denen ich doch wußte dass sie
Abbilder auf einer Seifenblase waren.
Sie
hatte mich voll erwischt, die Lust angesichts einer Wirklichkeit
mit ihr entwich mir, das Schäferstündchen war vorrüber,
ich trat den rückzug an langsam ganz wie es war, Toilette,
als sie auf toilette war suchte ich die 1000 Bath hervor und legte
sich auf die decke. sie spielte diese geldszene angenehm in einer
weise aus die es uns beiden möglich machte unserer wege zu
gehen. das geld wurde eher zu einer geringfügigen, zwar
notwendigen aber eben doch nur nebensächlichen Sache, eben
wie eines der Dinge im anbei stehenden Reisekoffer, die zu missen
zwar bekümmerlich sein mochte, die aber angesichts des ganzen
Menschen von dem es sich zu trennen galt, weit zurücktrat.
mithin das geld wurde zu so etwas wie ein geschenk für
unterwegs eine liebesgabe die gern mitgegeben wurde auf den
weg.
Auf
dem Fahrrad brachte ich sie zur Hauptstraße, drückte
dem Rikscha-Fahrer 100 Bath in die Hand, womit er sie fahren
konnte, wohin sie wollte noch eine Umarmung, ein Lebewohl, dann
verschwand sie in der Rikscha, die immer kleiner wurde in den
Lichtern der Straße.
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