Über Welten online






Der Staatsgedanke


Hört, Kurt´s Doktorarbeit entstand Anfang der zwanziger Jahren, also kurz nach dem ersten Weltkrieg, das muss man sich erst einmal vergegenwärtigen, was das heißt: Friedrich Ebert, ein Sozi, war Staatspräsident, er hatte den abgedankten Wilhelm zwei abgelöst, freilich ohne in Sanssouci einzuziehen und den höfischen Pomp zu übernehmen. In Preußen, dem heutigen Brandenburg, regierte eine sozialdemokratische Regierung unter ….

Opa Franz, was erzählst du denn da? Und wer ist Kurt? ….

Na der Schumacher, der Wiederbegründer der Sozis nach dem zweiten Weltkrieg

Ach der ….

Und Otto Braun war der Ministerpräsident von Preußen ...

der wie der Bebel in die Schweiz abgehauen war zur Rente mit 65 ...

genau deshalb mögen wir dich nicht, Opa. Du bist genauso ein Sozialstaatsverräter wie der Ebert … ihr wisst doch noch, was der Franz da gemacht hat? Er hat uns die Lebensjahres-Arbeitszeit, sprich die Berentung von 65 Jahre rauf auf siebenundsechzig Jahre verlängert. ….

Nun ja, ganz realistisch gesehen, sind diese zwei Jahre mehr so etwas wie eine Nachspielzeit, eine Verlängerung, in der noch die entscheidenden Tore geschossen werden können. …

Ha, ha ha ,die entscheidenden Tore?! – dass ich nicht lache …

Nun ja, aber für mich kommt ähnliches raus: Ich bekomme noch bis 67 Stütze, also das Grundeinkommen, ziemlich bedingungslos, aber immer mit der Angst im Nacken, sie könnten einen während der Auslandsreisen mit dem Camper entdecken, könnten einen hochnehmen. Ihr glaubt ja nicht, wie ultimativ diese Angst ist, denn wenn die vom JobCenter einem die Stütze ….

reduzieren?, meinst du. ….

Ja, und noch schlimmer: Nicht gewähren, einstellen. Wie kann man Menschen, die nichts haben, auch noch um ihr Grundeinkommen bringen? …

Und wie kann man Menschen, die ihr ganzes Leben arbeiteten noch einmal zwei Jahre länger schuften lassen?, das sind doch die eigentlichen Frage an die da oben! …

Genau! Und unter uns, dass ist ja nicht nur bei den Langzeitarbeitslosen so, sondern auch bei uns Freiberuflern. Habe ich mal was zum Anbieten, schon ist es nichts mehr wert und überall im Überfluss zu haben. Es ist zum Mäusemelken immer den Wasserträger im Regen zu spielen. …


Merkt ihr denn nicht? Wir werden immer auf die falsche Seite der Geschichte, auf die Verlierer-Seite gestellt. Ich wüsste gärn, wer uns da hinstellt, also wer der Regisseur in dieser Komödie Leben im einundzwanzigsten Jahrhundert ist? …

Na, wer wohl: der Kapitalismus. …

Oh man, hör doch auf mit diesen alten Kamellen vom Klassenkampf und dem bösen Kapitalismus. Damit holst du doch niemanden mehr hinter dem Ofen hervor …

Schnurr, schnurr schmeichelt die Katze auf dem Weg zum Fressnapf.


Also neulich las ich wieder mal in Kurt´s Diss und am Abend, der Besuch aus Berlin wegen Corona extra zum Doppelkopf Spielen gekommen, weil man sonst ja nirgendwo hingehen kann, Uli und Mechthild, sie kauten am Stubentisch den Sozialstaat durch, die Feinheiten der Berentung, wenn da so ein paar Monate fehlen und das man das nachzahlen kann und dass ihr Rentenberater super Tipps gibt, aber was kostet. Anschließend zogen sie über das Arbeitsamt und das Bürgergeld her. Ich staunte, wie das wieder alles so zusammen passt, denn Kurt hatte mir doch gerade erzählt, was für eine Errungenschaft in seiner braunschen Ebert Zeit der Zwanziger Jahre, die Arbeitslosenversicherung und die Rente für die Arbeiterklasse bedeutete. Das war wieder einmal solch ein zufälliger Zufall …


Arbeiterklasse, hast du gesagt, allein schon dieser Begriff, hör doch auf damit. Das sind Wortmonster, die die Seele schmerzen nach den DDR Erfahrung und dem Stalinismus. ...

Wie auch immer, das war einer dieser zufälligen Zufälle: der anwesende Geist, wollte hören, wollte sich anschauen, wie es sich mit den einstigen Errungenschaften seiner Zeit auf den neuesten Stand gebracht in der Gegenwart verhielt ….

Um zu? …

Ja, um zu - gleich auf Seite blablabla , ganz am Anfang steht´s - um zu herrschen, um dem Volk1

Mensch, das heißt heute Gesellschaft! … das ist ein Synonym, nicht wahr ...

Wieso? - wir sind das Volk! …

Und haben einen Volkswagen oder wie? Das sind Nazi-Begriffe! …

Ach Quatsch! Das ist ja, als wenn du sagtest: ein VW sei ein Nazi Auto und der König habe das Schloss gebaut. Das haben doch wir gemacht. Wir! Mein Vater, meine Mutter, mein Opa und die Oma, unsere Vorfahren haben uns das hinterlassen und wir, du und ich bauen darauf auf, das heißt wenn sie es sich nicht schon wieder angeeignet haben, sie, und mir und dir weggenommen haben, verstehst du? Es geht darum, sich die Dinge der Vergangenheit anzueignen, zu eigen zu machen und zu verwenden und zwar, um glücklich zu sein und zu bleiben …

Ach, du mit deiner United States Independence and the pursuit of happiness. Lasst uns lieber das Musical Hamilton2 hören, anstatt über das Glück von John Locke herzuziehen, von dem kommt´s nämlich, von diesem britischen Philosophen und Frühaufklärer. Um das mal so zu sagen: Mit Frauen schien Locke nicht viel am Hut zu haben. …

Als wenn das Glück einzig von den Frauen käme …

Du meinst doch nicht etwa Locke war …

Nun ja, im achtzehnten Jahrhundert sprach man nicht viel über solche Dinge …

Ja, genau, man sprach weder über den Analverkehr im speziellen noch über den Geschlechtsverkehr ganz im Allgemeinen und auch nicht über den Verkehr in London. Ich sage nur: Congestion Charge selbst fürs diplomatische Korps im innersten Kern der City.


Und was meintest du vorhin mit: Zufälligen Zufällen? … Na, zum Beispiel wenn ich das Handy zücke, um meiner Schwester in den Urlaub auf den Malediven ein Foto vom grauen, kalten, blattlosen Winterwald zu schicken und sie justamente in genau dem Augenblick anruft, das ist ein zufälliger Zufall und zwar so zufällig, dass sich seine Zufälligkeit aufhebt und in Frage stellt und an höhere Mächte denken lässt oder daran, dass wir nichts anderes sind als Marionetten in einer Computer-Simulation wie in Fassbinders „Welt am Draht“...

Ja, dazu passt, dass Uli mich so unwahrscheinlich an Gerald erinnert und der wieder an Johannes, so als wäre Johannes der Urvater des langen, schlaksig, schlanken Typus und Mechthild wiederum erinnerte an Andrea, Geralds Partnerin, wobei ihr Urtypus sich mir bei Gisela Tischner einpendelt, soll heißen wir sind nichts anderes als geclonte Digitalwesen, also Avatare aus dem neurobiologischen Simulations-Baukasten, freilich mit leichten Variationen...

OK, wenn dem so ist, was machen wir dann? Haben wir irgend eine Chance, richtige Menschen zu werden, so aus Fleisch und Blut und mit echten Leidenschaften und einer Sinnlichkeit, die über das abgeschmackte Gut & Günstig Niveau der Klein- und Spießbürger hinaus geht? - weil: Alles geclont, alles geclont! Fragezeichen. Was sollen wir denn machen in unserer vorfabrizierten Künstlichkeit?

Das ist die Stimme der Ohnmacht. Hör zu, wir sind nicht nur Klein- und Spießbürger, sondern wir stellen das radikalisierte Kleinbürgertum dar, ganz nach Kautsky, nur positiv gewendet...

Kautsky?, hör doch auf! Den kennt doch keiner! …

mehr, solltest du sagen. …

Doch, die Juso-Falken kennen ihn und darum Rolf ...

OK, Querverbindungen gibt es über all, aber Querdenker, gibt es die auch bei den Falken, den Jusos und vor allem in der Partei und oder sind die alle homogenisierte, gleichgeschaltete Genossen? Genauso bei den Grünen – es kann doch nicht sein, dass die alle konform gehen mit dem staatlich verordneten Gesundheitswahn, mit diesem totalitären Kampf gegen den Corona-Tod. Der steht doch in keinem Verhältnis zum alljährlichen Grippetod und den Verkehrstoten und ...

Nun ja, bei den Liberalen soll es ja noch welche geben, die für die individuellen Freiheitsrechte eintreten, aber bei den anderen scheint es keinen Corona-Widerstand zu geben. Sie machen und denken, was ihre großen Häuptlinge sagen ...

Was zu checken wäre …

was zu checken wäre …

was zu checken wäre - wir könnten das dann als parteiinternen Investigativjournalismus von der Steuer absetzen, ich meine die Rechnungen fürs Bier bei den Stammtischen ...

Oh, du denkst auch nur ans Saufen, Vodka Ohhlala … Konne, hm? Kommt, schauen wir doch mal.

Wo denn? Am Connewitzer Kreuz? ...

Quatsch! Auf absehbare Zeit gibt es keine Stammtische mehr, alles geschlossen, Log-down, der zweite im zweiten Corona Winter.

Na, online. … Wo läuft was online?

Ach Mensch, das ist die Flucht in die virtuelle Welt. Ich kann diesen viereckigen Kasten, diesen Bildschirm nicht mehr sehen.

Ich auch nicht. Ich bin so froh, hier mit euch zusammen sitzen und reden zu können.

OK, wechseln wir die Ebene ganz nach Ruth Cohen und machen themenzentrierte Interaktion.

Och nö, lasst uns lieber integrale Gesprächsrunden nach Ken Wilber machen.

Also, ich wäre für aktive Imaginationen, da kommt wenigstens etwas Fantasie ins Spiel.

Wir können ja alles zusammen ausprobieren und entwickeln ganz nebenbei eine neue Methode.

Habt ihr Boccaccio gelesen, das Decamerone? Mir ist gerade als wären wir in unserem Raumschiff unterwegs und hätten alle Zeit bis wir zurück auf Mutter Erde sind, soll heißen bis die Pandemie, diese erste Global-Pest des 21. Jahrhunderts, vorüber ist. Während dessen unterhalten wir uns, erzählen uns Geschichten und lassen es uns gut gehen.


Ach Nö, weil das kann doch gar nicht klappen. Ständig stoße ich an meine Grenzen, an meine Unzufriedenheiten. Binnen kurzem geht ihr mir auf den Senkel und ich habe genug von euch, dann muss ich raus, was anderes machen, andere Gesichter sehen und eben nicht mehr reden, reden, reden, sondern vielleicht nur da sitzen und träumen und zwar am besten vom utopischen Paradies auf Erden. Mir ist zwar klar, dass es sich mit diesem Traum-Paradies verhält wie mit Zhuang Zhou´s Geschichte vom Schmetterlingstraum, aber, was soll es. ...

Der Schmetterlingstraum? …

Ja, der geht so: Eines Tages wanderte Zhuang Zhou, er war ein taoistischer Wandermönch und Philosoph im vierten Jahrhundert vor Christi in China, durch eine hügelige Landschaft. Es ist warm und mild, die Sonne scheint, und Zhuang Zhou beschließt Rast zu machen, ermüdet von dem langen Weg. Er setzt sich unter einen Baum, der in einer Wiese am Wegesrand steht, die Blumen strahlen rot, blau und gelb und die Bienen summen. Nach einer Weile beginnt Zhuang Zhou zu dösen, ein Traum steigt in ihm auf, nämlich er sei ein Schmetterling, der eben über diese Blumenwiese fliege, sich auf einer prächtigen, blauen Blume niederlässt, die Flügel gen Sonne auf und zu falte und nach einer Weile anfängt, einzuschlafen, wie es auch die Schmetterlinge zu tun pflegen. Da träumte dem Schmetterling, er sei Zhuang Zhou, der nach langer Wanderschaft sich ermüdet unter eben diesen Baum in die Frühlingswiese setzte, einschlief und träumte, er sei ein Schmetterling, der nach längerem Flug von Blume zu Blume sich niederließ, einschlief und träumte, er sei Zhuang Zhou. Plötzlich kam ein lauer Windhauch, der Blumenstengel bewegte sich und zugleich kribbelte es Zhuang Zhou im Gesicht, beide wachten aus ihrem Traume auf und Zhuang Zhou sah vor sich in der Wiese eine blaue Blume auf der ein Schmetterling die bunt leuchtenden Flügel spreizte, abhob und davon flog. Ohne Zweifel, dachte Zhuang Zhou, bin ich hier in meinem Körper, aber woher weiß ich, dass ich nicht ein Schmetterling bin, der träumte, er sei ich, Zhuang Zhou, der Wandermönch? Und woher weiß ich, dass ich wirklich wach bin und nicht träume, dass ich wach bin?

Dieses Gleichnis, angewandt auf die Lebenswirklichkeit und das Paradies auf Erden, schält das erlebende Subjekt heraus als schwebe es in einer harten Nussschale in der Unendlichkeit des Universums, wobei gilt: ein Ich bedingt ein Du, woraus die Unzählbarkeit der Dinge und Erscheinungen entsteht, denn so, wie meine Hand aus der Fülle der Dinge nach der besagten blauen Blume greift und ich ihren betörenden Duft in mich aufnehme, um sie dann zu deinen Füssen zu legen, so legte uns Zhuang Zhou seinen Schmetterlingstraum zu Füssen. Wir können ihn betrachten und sowohl in der einen Welt mit Zhuang Zhou als auch in der anderen mit seinem Schmetterling sein. Es sind zwei Perspektiven ein und derselben Welt, die - und das ist das Entscheidende - wahrgenommen wird und über die wir uns austauschen können. Wir können einander verständlich machen und von der Lebens-, um nicht zu sagen Liebeswirklichkeit des anderen lernen. Ich kann es aber auch sein lassen, insbesondere, wenn ich das Gefühl habe, es bringt mir nichts, den anderen zu verstehen. An dieser Stelle fängt dann meist die Unzufriedenheit an, sie ist die Grenze, an die ich jeweils stoße. Für mich gilt dabei: Grenzen haben ihren Sinn. Sie zu überschreiten hat mir im Nachgang oftmals das Gefühl gegeben, etwas erreicht zu haben. Zugleich sind sie mir Warnung, ganz abgesehen davon, dass es immer schwieriger und unleidlicher wird, außerhalb der eigenen Komfortzone zu leben und zu arbeiten. Angesichts der zweiten, pandemischen Corona-Winter- Season bemerke ich nun eine mir neue Grenze. Es ist nicht Hans-Peters Gartenzaun3 hinter dem jede Begegnung zu einem Aufeinandertreffen von Quarks, also Energiebällchen, wird, sondern mehr noch als seine in den Urlaubssemestern bereiste Wildnis beginnt dort das dunkle Chaos als eine Lebensperspektive, die als Möglichkeit bedrohlich aufscheint. Ich denke dabei an die immensen Ausgaben des Staates, die Kredit-Aufnahmen ...

vergleichbar mit Kurt´s Kriegsanleihen von 1914 ...

um die Wirtschaft im totalen Krieg gegen die Pandemie in Gang zu halten und um ein gewisses Maß an Normalität aufrechtzuerhalten ...

ja genau, nämlich vom Einkaufen im Supermarkt bis hin zur ARD Nachrichten-Show um 20 Uhr ...

also um in der Kontakt beschränkten Lebenswirklichkeit eines implodierten Kultur-Angebots....

den Zusammenbruch der globalen Lieferketten …

und den folgenden Untergang der globalen, arbeitsteiligen Ausbeutung des Planeten …

und vor allem der Menschen zu überstehen.

Überstehen?! … das kann nur noch hinausgezögert werden oder meinst du, das Eis auf den Polkappen und Gletschern würde wieder wachsen, wenn man mehr e-cars produzierte – ganz im Gegenteil.

Wie auch immer, viele Dinge bekomme ich nicht mehr, weil sie ausverkauft sind. Das weist für mich hin auf ein unabsehbares Geschehen, in dem ich nicht nur das Erbe meiner Mutter, also die letzten Ersparnisse, dem schrecklichen Märchendrachen, geheißen Inflation, vorgeworfen sehe, sondern als wäre es ein nun mehr Wirklichkeit werdender Nine-eleven Fiction. Ich durchlebe in diesen Schreckensvisionen eine Welt des Zusammenbruchs all des Komforts, mit dem ich groß geworden bin. Wenn der Urgrund des Seins aus diesem dunklen, chaotischen und vor allem leidvollen Horizont der Lebensperspektive besteht, dann frage ich mich: Wo ist das Helle, das helle Licht und die Wärme der Sonne geblieben? Noch bin ich gesund und bei Kräften, noch kann ich dem drohenden Ende eben nicht nur meines ganz persönlichen Endes, sondern dem meiner westlichen Zivilisation, die vor allem durch die NATO definiert ist, entgegenwirken. Mein Ja zu diesem transatlantischen Militärbündnis ist dabei freilich rein zweckmäßig. Als Kriegsdienst-Verweigerer halte ich überhaupt nichts von der Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, Herr von Clausewitz, Sie mochten in einer Welt leben, die vom römischen Kriegsgott Mars bestimmt wurde und nicht von der Diplomatie, weil sie ihnen als eine höfische Frauensache, nicht wahr, vorkam und darum unmittelbar mit dem Rechtsstaat Hand in Hand ging, also mit regelgeleiteten Systemen, deren Effektivität Sie mit dem des Zaumzeugs ihres Pferdes verglichen, wenn Sie über ihren preußischen Junkerstaat und das Volk und die ersten Blüten der Aufklärung nachzudenken hatten, weil Hamilton und dessen Schlachten im Unabhängigkeitskrieg maßgeblich für das Scheitern der französischen Revolution durch den ausschließlich militärisch denkenden Napoleon waren, denn hätte der sich aufs Schachspielen beschränkt und die Diplomatie seines nun mehr als Machiavellist gekennzeichneten Talleyrand wirken lassen, dann stünde die Welt heute anders da und nicht vor dem apokalyptischen Abgrund vor dem sie immer steht, meinen Sie mit ihrem Vernunftschluss bliebe nur, auf Gott zu vertrauen, habe er uns doch ein kollektives Globalbewusstsein erst unlängst in die Wiege gelegt als einen globalökologischen Aufschrei seines Kindes dessen wahre Herkunft natürlich ihr …? ... ihr tiefstes Geheimnis bleibt, nicht wahr, Mutter, zeigt sie sich doch seit der Anti-Baby Pille mehr und mehr befreit von den Banden ihrer lustfeindlichen Sittlichkeit, weshalb sie neuerdings attraktive, junge Männer insbesondere aus Afghanistan mit Geschenken wie T-Shirts und Jeans für eine Liebesnacht bei ihr Daheim beschenkt, wo sie früher doch eher im Pauschalurlaub in Tunesien und Kenya ihre Herzensnöte stillen und fruchtbaren Samen nach Hause bringen konnte.

Für meinen Teil folgere ich daraus, ich habe die apokalyptische Seinsphase dieses grauen, kalten Winters nur zu durchschreiten, nur zu durchleben …

zum wievielten Male immer wieder dasselbe und doch anders? …

bis sich ein anderes Wetter in einer anderen Jahreszeit einstellt. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es auch in meiner Zeit diese Grenzen der Moderne und Gesellschaftsform gab und dass Corona mir diese erste Global-Pandemie lebhaft vor Augen führt.

Meinst du echt, die Finanzelite habe sich überlegt, durch Vermehrung der globalen Staatsschulden die alten Schuldenberge zu relativieren? …

natürlich - neulich4 stand die USA noch vor dem Staatsbankrott, da kamen auch apokalyptische Szenarien vom Untergang der demokratischen Moderne hoch.

Na dann - lasst doch unser Gold in Immobilien fließen.

Leichter gesagt als getan oder hast du Ahnung von Bodenpreisen und Gebäudebewertungen?

Nö, aber Freunde ...

Du meinst deine Freunde des Rechtsstaates - das sind mehrheitlich Repubs ...

Ach Quatsch, als wenn in der Gewerkschaft nur linksliberale Rechtsanwältinnen arbeiten und Pfarrer per se Konservative sind. Der Oberbau ist genauso durchmischt wie der Unterbau, wobei eine solche bipolare Aufteilung in Nullen und Einsen zwar den digitalen Raum kreiert, aber eben doch die abtauenden Eiskappen in der Arktis und das Corona infizierte Forscherteam auf einer der Antarktisstationen meint.

Meinst du! Ich aber sage dir, wir brauchen Geld, genauso wie die und darum kümmere dich besser um die AKW Leute, um nicht zu sagen, um …

du weißt schon ...

Um den? Oh man, ich kotze in die Ecke, außerdem habe ich keinen Kontakt mehr zum Erzbischof, genauso wenig wie zu dem polnischen Sprachgenie in San Cristobal. Die Daten sind verloren gegangen im lebensbiografischen Werden meines Computers sind sie wohl nicht mehr aufzufinden.

Ach komm, guck doch noch mal.

Ich denke, ich soll nach den Zwangsversteigerungen gucken, weil Kurt gesagt hat: …

Was hat er geschrieben?

Er schrieb, es ginge nach wie vor um die Eigentumsordnung und um den Staat5.

Du meinst dieses Hirngespinst vom transatlantischen NATO-Staat?

Nein, Mensch, für ihn kam erst die EU und dann …

Du meinst echt, er hatte damals schon den Globalstaat im Visier?

Klappe auf!

Ja, die UNO, hervorgegangen aus dem Völkerbund, die hatten solch eine Idee schon lange.

Kurt behauptete dann weiter, der Rechtsstaat sei das einzige Mittel, um die liberalen sozialökologischen Staatsreformen durchzusetzen. Leute, der Rechtsstaat!? Wer glaubt denn noch an den, frage ich ihn, beruhen sie doch auf höchst richterlichen Entscheidungen, die aus nichts anderem als aus dem letzten Quentchen, um nicht zu sagen Quarkchen individueller Willkür eben dieser Richter:innen hervorgeht und dieser letzte Ermessensspielraum wiederum ist ganz dem Geschmack des Zeitgeistes und darum ihren Liebespartnern, also der Liebe und dem damit einhergehenden Machterhalt in ihrer Beziehung unterworfen. Wenn es also nicht der Rechtsstaat und die Gesetzlichkeit ist, mit der wir unsere Ziele durchsetzen können, sondern die Liebe und die Frauen, was angesichts der Anerkennung der Schwulen …

du meinst die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Liebe …

ja, natürlich … Inklusion … , dann …

Ja?

dann …

Ja, dann?

ja, dann haben wir es wieder mit regelgeleiteten Systemen zu tun, die ihrer Gesetzlichkeit bedingungslos unterworfen sind, woraus sich ein Circulus vitiosus des oszillierenden Lebens zwischen Auf und Ab ergibt, also zwischen Tälern, in denen das Wasser in Bächen fließt und Berggipfeln, die im Sonnenschein über dem Nebelmeer nichts anderes sind als kosmische Orgasmen einer nie endenden Katharsis des göttlichen Seins.

OK, Klappe zu, ejaculation over, gefolgt von Shavasana hoch zwei, der Löffelchen Asana. … Beim nächsten Gipfelerlebnis machen wir dann daraus eine Gruppensexkatharsis, um nicht zu sagen eine Orgie mit Herz und Verstand, die sich in den Tiefen der Täler des Davoser WEF als Höhepunkt des kollektiven Orgasmus´ der tantric Kawanzaa Celebration des hinduistischen Candomblé Kultes der Chandella aus Khajuraho in göttlicher Liebe und engelhafter Freude jubelnd entlädt.

Ja, gerne, denn genau das ist Kurt´s zugrunde liegende Vision vom liberalen, sozialökologischen Weltstaat, wobei gilt, dieser One World State manifestiert sich annually with One World Music auf den jeweiligen Rainbow-Festivals, wie dem Burning Man oder auf der Kirschblüte während des 7-Linden - ZEGG Symposiums.

Ob das jemals kommt in einer zukünftigen Post-Corona-Zeit? Zudem malst du das zu euphorisch aus, als wenn die Go&Change Debatte um den stalinistischen Führerstaat der Psychotherapeuten einzig durch das oberste Bewusstsein der Integralen Salons gelöst werden könnte.

Du magst Zweifeln, doch der Same ist genauso da, wie das Ei und ihrer gegenseitigen Anziehungskraft kann sich in den unendlichen Weiten des Universums nichts Widersetzen.

Aber dann ist es eine Sache der Zeit ...

die ein relativer, also ein so menschlicher Begriff ist ...

genau, außerdem sind wir nicht in den unendlichen Weiten des Universums, sondern im Hier und Jetzt …

OK, nur das, was ihr da erzählt, ist Nonsens, völliger Blödsinn einer überschäumenden Fantasie, die sich im eklektischen Assozieren und im Versuch einer neuen Sprachästhetik ergeht. Der Weltgeist manifestiert sich genauso wenig wie der One World State auf Festivals oder auf internationalen Happenings. Vielmehr verwirklicht er sich durch die Herausbildung von Institutionen – verstanden? - durch feste, regelmäßig wiederkehrende, wenn nicht gar beständig vorhandene Einrichtungen des politischen und kulturellen Lebens im globalen Massstab. Zum Beispiel gehören dazu die Olympischen Spiele, die Expo, alle global bedeutsamen Awards und Preisverleihungen, angefangen mit dem kalifornischen Oscar über den Nobelpreis bis hin zu den Salzburger Festspielen, die durch ihre Rollenvergaben ehren und natürlich auch eure Festivals, vor allem jedoch verwirklicht er sich durch die UNO, den Papst und nicht zuletzt das Worl Economic Forum, den International Monetary Fund und durch diese so vortreffliche Einrichtung der Group of 7, G7 und G20 Summits …

sag bloss, du bist kein Globalisierungsgegner?! Du bist doch nicht etwa für die?, für die Bonzen, die Kapitalisten, die …?

Oh man, diese Schwarz-Weiß-Denke … guck hin, was die Globalisierungsgegner bewirkten, was für einen Druck die machten und guck hin, was die offiziellen Repräsentanten des One World State vereinbarten, verhandelten und zur Richtschnurr, zur Maxime ihrer Politiken machten.

Wie auch immer, Olaf I., der neue Sozi-Kanzler, wird Ende Juni 2022 auf Schloss Elmau in den bayrischen Alpen, weit ab von jedem Protest nach 16 Jahren konservativer Merkel-Herrschaft auf dem G7 Gipfel inthronisiert. Lange lebe der König, lang lebe Olaf der Erste!

Vivat!

Vivat!

Oh, ihr wisst ja noch die alte Formel, gelobt priesen sei der Herr.

Haben wir dann zwei Könige? Ich dachte Franky sei der König.

Nein, der macht doch den Kaiser Frank den Ersten in Berlin und Olaf I. ist sein Partei-Vasall.

Ach so denken die Reichsdeutschen sind die wahren Querdenker sind doch wir denken etwas ganz, ganz anderes: Wenn es beim Hamburger G 20 Gipfel 2017 Beethoven´s Götterfunken in der neuen Elb-Philharmonie zum Nachtisch gab, dann wird es auch beim G7 Gipfel im Schloss Elmau ein erhebendes Kulturprogramm geben, das umwerfende Maßstäbe setzt, um nicht zu sagen richtungweisende Kunstinszenierungen für die Herrschaften.

Gab es denn welche bei den letzten G 7 Summits?

Ich weiß nicht, die arbeiten doch nur, das heißt sie tagen, reden und hören nur. Du weißt doch, wie es bei solchen Gipfeltreffen zugeht. Das war damals nicht anders als heute.

Und was machen die Frauen? ...bleiben zu Hause, wenn sie nicht Wellnessen.

Genau, da trifft man sich dann nach getaner Arbeit in der Sauna oder an der Bar erfährt man am meisten.



Kurt Schumacher´s Spiegel Rezension


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Gibt es im Weltall bald Solarkraftwerke?





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1„Der Staat hat Herrschergewalt. Herrschen heißt aber die Fähigkeit haben, seinen Willen anderen Willen unbedingt zur Erfüllung auferlegen, gegen anderen Willen unbedingt durchsetzen zu können. Diese Macht unbedingter Durchsetzung des eigenen Willens gegen anderen Willen hat nur der Staat. Er ist der einzige, kraft ihm innewohnender ursprünglicher, rechtlich von keiner anderen Macht abgeleiteter Macht herrschende Verband.“ Kurt Schumacher, Der Kampf um den Staatsgedanken in der Sozialdemokratie, S. 21, Kohlhammer Verlag, 1973 – Ach Mensch, als wenn der Staat eine Person, eben der personifizierte Souverän wäre. Quatsch! Ursprünglich ist es die Gemeinschaft, die durch ihre Rädelsführer zu einem Willen zusammengeschweißt, ihre Zwecke umsetzt. Mithin ist es die Mehrheit, woraus sich die Tyrannei der Demokratie ableitet. Im Falle der Corona Pandemie bildete sich diese Mehrheit unreflektiert aus der Todesangst der konservativen Macher im fortgeschrittenen Lebensalter. Sie zwingt nun mehr im zweiten Jahr der Pandemie der Gesamtgesellschaft und den Kindern ihre Vorsichtsmaßnahmen auf und erstickt das öffentliche, das politische, das demokratische und kulturelle Leben, wo es nur kann. DG 19.12.2021, höre: TAYLOR - Selber Denken (Musikvideo *UNZENSIERT*)

2Mir gefiel es nicht. Durchgängige Hektik von Gesang zur tänzerischen Bewegung, ohne dass ich mich ruhiger, besinnlicher Momente erinnere.

3…. denn siehe Hans-Peter Dürr´s Nacktheit und Scham

4United States debt-ceiling crisis of 2013



5Kurt a.a.O. S: 80