Über
Welten online |
Im März 2019, Dirk Glomptner
Es ist schon einige Zeit her, vor Weihnachten 2018, nach den Midterm Elections zum Repräsentantenhaus und Senat, als die Frage aufkam, welche US-Demokraten stünden zur Wahl ihren Hut in den Ring für die Präsidentschafts-Kandidatur zu werfen. Ich surfte und fand nicht viele, aber unter diesen wenigen fand ich sie, Kamala Harris, bildschön, smart, US-Senatorin für Kalifornien, zwar, wie die anderen, eine Juristin, also knochentrocken, aber dann doch wieder bodenständig, eben eine reife Frau, Hausfrau - ist sie Mutter? - ledig? - mit einiger Lebenserfahrung und darum eine Frau mit vielen Gesichtern, vielen Rollen und Aufgaben. |
Als Mitteleuropäer, was geht es mich an, wen die US-Amerikaner zum Präsidenten wählen? Mein Interesse flachte ab, zwar hatte ich sie zur Kenntnis genommen, aber ob ich je wieder von ihr hören würde, stand in den Sternen. Natürlich hörte ich nichts von ihr. Andererseits aber war sie die einzige, die mir nach meiner Internet-Recherche in Erinnerung geblieben war. Also, guckte ich wieder nach ihr und entdeckte ihr Interview, in dem sie ihre Kanditatur bekannt gab. Offensichtlich hatte sie das Datum klug gewählt, denn es war der Geburtstag von Martin Luther King, der 15. Januar. Erschossen wurde Martin Luther King am 4. April 1968 in Memphis, Tennessee. Ich gehe davon aus, dass es am 4. April einen größeren Event geben wird, bei dem sich die US-demokratischen Favoriten präsentieren werden. Was für ein Event das auch sein könnte, träumte mir vor Tagen: Ich hatte eine Einladung auf das Anwesen eines Multimilliardärs erhalten, sozusagen eine postmoderne Schloss-Anlage wie sie ein Günter Sachs nicht besser hätte gestalten können: Golf-Platz-Wiesen, Swimmingpools, mehrere postmoderne Bungalows, also ein neues Schloss-Konzept des postmodernen Globaladels bei dem die Ein-Gebäude-und alles unter einem Dach-Idee zugunsten einer auf dem Gelände verteilen Gebäude-Vielzahl umgesetzt erscheint. Eine Menge Leute, die sich glücklich schätzten, zu den Gästen zu gehören, drängten heran. Freilich ist das eine andere Kategorie von Events und Leuten, um nicht zu sagen: Magnaten, derer die Kandidaten sich im gegenwärtigen Vorwahlkampf zu versichern haben. Die Aquirierung von Wahlkampfmitteln meint in diesem Vorstadium der Präsidentschaftswahl 2020 so etwas wie eine Wette auf ein Pferd abzuschließen, also einen Einsatz zu tätigen, der nicht zu hoch, aber unverbindliche Affirmation bekundet, also weitem keine Festlegung darstellt. Die Einsatz-Spender in diesem Stadium des Vorwahlkampfes wollen sich noch freihalten und abwarten, wer sich weiter aus der nicht unbeträchtlichen Menge von Mitbewerbern um das höchste Staatsamt herausschält.
|
||
Über Welten online | ||