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BB Bellevue Berlin, Oktober 11, 2023
Der Historiker Norbert Frei aus Jena legte heute die
Ergebnisse seines Forschungsprojektes
„Das Bundespräsidialamt und der Nationalsozialismus“
im Schloss Bellevue vor. Erstaunlich ist, dass 33 Jahre
nach der Vereinigung von DDR und BRD das
Bundespräsidialamt noch immer das ausschließliche
Selbstverständnis eines bundesrepublikanischen Amtes
hat. Die DDR Geschichte kommt darin nicht vor,
insofern braucht Norbert Frei den Umgang des DDR-
Präsidialamtes und späteren Staatsrats
mit dem Nationalsozialismus nicht aufzuarbeiten.
So wie sich die vormalige Zugehörigkeit zur NSDAP
für Mitarbeiter des Bundespräsidialamtes aufgrund
des Pensionierungsalters in den 70ziger Jahren von
selbst löste, wird sich auch die Frage nach den
Verquickungen der DDR Geschichte mit dem
Nationalsozialismus von selbst lösen.
Wenn nach 33 Jahren die DDR und ihre Geschichte,
zu dem auch das Verhältnis ihrer Staatsorgane zum
Nationalsozialismus gehört, bei Frei nicht vorkommt,
dann ist das eine west-deutsche Identitätsberaubung
durch das höchste Staatsamt. Sie gaukelt den jüngeren
Menschen in Ostdeutschland eine west-deutsche
Geschichte vor, obwohl die Eltern-Generation in einem
anderen System, dem des real-existierenden Sozialismus,
aufwuchs, lebte und arbeitete.
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