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Das große Lachen

im August 2014, DG

Vor ein paar Tagen erhielt ich von meinem Luzerner Freund Pit eine Email mit einem Link auf ein Video von Mooji, einem indischen Lach-Guru. Ich hatte Pit schon länger nicht gesehen und gehört und wunderte mich, dass er mit diesem Video von einem Satsang bei mir den Nagel auf den Kopf traf, denn im Urlaub hatte ich auf dem SommerCamp des Ökodorfs Sieben Linden bei einer Art “Schüttel-Lach-Meditation” mitgemacht. Seitdem war ich für alles, was mit Lachen, von Lach-Yoga bis Lach-Gurus, zu tun hatte, höchst sensibilisiert.

Auf meine erstaunte Antwort schickte mir Pit einen Link auf den Lebensfreude Blog seines Bekannten, Rolando, der in Sachen Lachen bis Lebensfreude als Philosoph im wahrsten Sinne auf Reisen, auf Weltreisen war. Ich war echt begeistert als ich diesen Rolando in einem seiner Videos über Mooji und Papaji erzählen hörte. Rolando erhellte mir darin einige Hintergründe über diese Lach-Gurus, als auch, ich hatte ähnliches bezüglich der obigen Satsang Szene bei Mooji gedacht: Ein junger Mann kommt auf die Bühne und erfährt “Erleuchtung”. Zu sehen ist die Verzückung eines sprachlosen Zustands dieses jungen Mannes, der eingetaucht scheint in ein

Rolando


Schauen, ohne dieses weder in Worte bringen zu können, noch dass er sich weiter bewußt scheint, sich im Zentrum der Aufmerksamkeit auf einer Bühne zu befinden.

Andernorts erzählt Rolando: “Wir setzten uns mit mehreren Leuten auf eine Theaterbühne, der Vorhang blieb geschlossen und wir schauten die göttliche Kommödie unseres Lebens und lachten herzlich.” Was für eine wunderbare Idee!

Kurzum, mir eröffnete sich ein Universum des Lachens. Noch nie hatte ich von Annette Goodheart gehört, der LachLehrerin, sie wird als LachTherapeutin und LachCoach bezeichnet. Ihr Buch “Laughter Therapy” beschreibt Wege, die bis hin zu einer LachKatharsis führen.

Wie aber war das nun bei mir, während der Schüttel-Lach-Meditation in 7L gewesen? Der Anleiter, René, hatte diese “Methode” in einem Ashram auf Bali, Ratu Bagus, kennengelernt. Wir waren rund 12 Leute in einem mittelgroßen Raum und sollten uns in Reihen aufstellen und für gut eine Stunde leicht schüttelnd dastehen. Alsbald fing René an zu lachen. Er hatte zuvor nur davon gesprochen, es würde lustig. Sofort kamen mir Erinnerungen an das Lach-Yoga und an das dort “künstlich hervorgerufene Lachen”. Weil es künstlich sei, wendet sich meine Freundin gegen ein solches Lachen und fragte, als ich einmal im Gespräch "grundlos" zu lachen anfing, wieso und warum ich lachte , worauf ich ihr antwortete: Ja, damit fängt es an, mit dieser Frage. Wir brauchen immer gute Gründe, um zu ... um zu lachen und guter Dinge zu sein. Bei manchen Dingen habe ich inzwischen gelernt, diese einfach, ohne weiter zu hinterfragen, zu machen und zu sehen, was dann passiert. Dieses künstliche oder willentliche Hervorrufen sehe ich immer auch als Weg zur “wahreren” Emotion. Ich machte also mit und steigerte mich unversehens in ein tief gehendes, allumfassendes Lachen, das immer wieder auf und ab ebbte. Tatsächlich kam ich dabei an “Punkte”, innere “Verbotsstimmen”, die sich ein solches lautes, intensives Lachen verbaten. Ich brachte es durchaus mit den anderen Teilnehmern im Saal in Zusammenhang, denn mit dem Lachen waren wir wohl nur zu dritt oder viert und auch nur Männer, wodurch es etwas davon hatte, wie eine Frau später sagte, als würde eine ungestüme Jungensgruppe etwas spielen. Nun gut, in mir tauchten also Stimmen auf, die, wie nach Ernst Bloch, nicht Hinweis-, sondern Verbotsschilder trugen. Da ich mich in meinem Lachen nicht beirren und einschränken ließ, vielmehr weiter lachte und geradezu solche Gedanken zum Hinweis nahm, auf dem richtigen Weg zu sein, steigerte sich das Unterbinden und Verbieten Wollen bis hin zu einem Drohen. Ja, schließlich gar schien es tödlich, wenn ich weiter lachte. Offensichtlich provozierte ich in mir etwas, eine “väterliche, großväterliche” Autorität, die sich gegen das Nicht-Befolgen ihrer Gebote und das Lachen mit einer Todes-Drohung wandte. ...

Ergo: Es tauchte eine verinnerlichte Instanz auf, die mir zeigte, dass ich an einen Punkt gebracht werden kann, an dem ich töten würde oder einfach wegginge und Verstärkung holte, um den Irren da, der da so lacht, abzuholen.

Ich lachte weiter, nichts passierte. Nicht dass ich darauf in besonderer Weise geachtet hätte, ich nahm es einfach nur wahr. Ab diesem Moment stellte sich jedoch ein wundersames Gefühl der Losgelöstheit und Freiheit ein. Die üblichen Beschränkungen meines Tuns und Denkens schien ich hinter mir gelassen zu haben. Sollten die anderen im Saal doch denken, was sie wollten – ich lachte, durfte, konnte, musste lachen, lachen, lachen.

Die Freiheit, diese Unbeschränktheit da oben, ist einfach wunderbar.

Ebenso bemerkte ich, dass ich wie in einer Art Kommunikation mit den anderen 3 Lachern stand. Wenn sie mein Gibberish und Babbeln aufnahmen, so ich ihre Lachanregungen, soll heißen einerseits bestand eine “vertikale” Selbst-Verbundenheit” und andererseits eine “horizontale” “Gesellschafts-Verbundenheit” mit den anderen, die gleiches oder ähnliches taten, so dass es ein Zusammen Tun oder Spielen war.

Nach einer Stunde ließen wir uns entspannt auf den Boden gleiten, ruhten eine Weile, wobei, wie im Schlaf, noch vereinzelte Lacher auftönten und gar die anderen ansteckten, darauf folgte eine Sharing Runde, also der Austausch des Erlebten. Es ist durchaus wichtig mitzubekommen, was sonst noch war, als auch in Worte zu bringen und mitzuteilen, wie die Abläufe des eigenen, seelischen Erlebens waren.

Mal sehen, ob ich demnächst einen Raum und Leute finde, um mit ihnen herzlich lachen zu können.


Weitere, empfehlenswerte Lach-Videos:

Papaji: Show me God

Mooji: Divine Laughter, hochgeladen von Felix Wolf

Gangaji: Laughing All the Way Home





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