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Das
Fenster zum Geld hinaus
Art
Basel
Eröffnung,
14. Juni 20!!, DG
Das
Fenster
zum
Geld hinausgerutscht, sagt MicroSoft´s Schreibhilfe auf
dem Innenhof der versammelten KunstSzene, dem Patio der Kunsthalle 1,
die einläd zu einem kühlen Bier in der Sonne, so dass die Tische,
die Stühle rar werden angesichts ermüdeter Menschen, die sich von
der Überdosis Kunst vor allem bei einem erquicklichen Plausch
erholen Sie sich richtig und kommen´s dann wieder herein zu uns an
den Stand, bitt´ schön, habens Geduld mit die Herrschaften drängeln
sich unter sich gesagt, es ist wunderbar, dabei zu sein ist alles und
dazu zu gehören noch viel mehr habe ich beschäftig und das in der
Schweiz und nicht wie der, in China ließ sich damals noch Geld
machen Sie, machen Sie mehr, mehr, mehr wird’s auf dem Markt der
Eitelkeiten gibt es Habenichtse sind Unberührbare des Westens, die
den Osten spiegeln die Kunstwerke die Menschen um sich her erscheinen
sie im Licht des anderen oder stellen Sie sich eine Balette Tänzerin
tanzend vor, jedoch ohne Bühne, Musik und Ambiente und Sie sähen,
wie ein Schwan an Land watschelt sie forsch auf High Heels durch die
Gänge und fängt mehr Blicke mit ihrer Körperkunst auf schlanken,
ranken Stelzen versteckt die Farbe die Form verrät den klaren
Durchblick, die Kenntnis der Bekanntheit unter seinesgleichen keiner,
der ihm nahe käme er doch, dann wäre das Geschäft gelaufen mit den
Millionen aus Blutdiamanten, Kokain und WaffenGelder wollen gewaschen
werden, ob nun in Miami oder in Basel erweist sich die Kunstmesse als
Umschlagplatz letzter Neuigkeiten über Haste´ nicht gesehen, dass
sie schwanger ist sie von ihm hat sie das Hündchen und von ihm das
Kettchen legt sie ihm um den Hals, wenn er schläft mit ihr
leidenschaftlich gern hat sie ihn dann liebt sie ihn auch hier ist
alles möglich macht es das Geld ist immer knapp, jammert die
Millionärsgattin über den Kaufwahn ihres Mannes schmunzelt sie
weiß, was sich gehört sie etwa ihm gibt sie Leben ein und Fanatsien
hat er noch andere Wünsche erfüllt sie ihm gern steht sie
unauffällig im Mittelpunkt fühlt sie sich sicher gefordert belebt
es die Monotonie des Alltags, des Einerleis und die Gewohnheit des
Abschätzens der Stärke, der Macht, des Vermögens, des Sich Messens
auf der Messe der Eitelkeiten ist die Kunst die, mit dem geringsten
Aufwand an Mitteln zu strahlen, zu überstrahlen, also zu blenden,
auszublenden, dass der noch mehr hat sie im BH hängen
Gewichtigkeiten haben Nasen riechen das Parfum schafft einen Nahraum
der Vertraulichkeit unter uns herrscht Einigkeit, Streit, Freude,
Haß, Liebe, Neid, Wohlwollen Güte, Mißtrauen, Kampf, Trauer,
Schmerz, Hoffnung, eben alles und noch mehr, mehr, mehr ist Gier nach
noch mehr kostet das sprengt die Kasse, ausgereizt und vorbei, die
Blase platzte auf der Spitze der Spritze ein Tropfen Glück ist
käuflich ist sie, er auch, bloß anders.
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